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Heftige Sommergewitter verursachen Chaos im Südwesten Deutschlands

aus Wikinews, einem freien Wiki für Nachrichten
Veröffentlicht: 23:32, 7. Aug. 2019 (CEST)
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Karlsruhe (Deutschland), 07.08.2019 – Schwere Gewitter sind am Dienstagabend, 6. August, über den Südwesten Deutschlands hinweggezogen. Bei einem Badeunfall in Weingarten unweit von Karlsruhe ertrank ein 26-jähriger Mann. Er war in Schwierigkeiten geraten, worauf seine Freundin die Rettungskräfte alarmierte. Doch konnten diese wegen des inzwischen aufgekommenen Unwetters keine Boote einsetzen. Taucher bargen den leblosen Mann nach 45 Minuten. In der Nacht stand das Wasser auf der Bundesautobahn 5 bis zu 30 cm hoch, sodass die Autobahn rund sechs Stunden gesperrt wurde. Auf der parallel verlaufenden Bundesstraße 3 gab es wegen umgestürzter Bäume auch kein Weiterkommen, und viele Autofahrer ließen ihr Fahrzeug stehen. Hier mussten hunderte von Bäumen beiseite geschafft werden, bevor der Verkehr wieder fließen konnte. Allerdings mussten auch die Autofahrer erst wieder zu ihren Fahrzeugen zurückkehren.

Durch starken Wind stürzten zahlreiche Bäume um, und Stromleitungen wurden beschädigt, der Starkregen setzte viele Keller unter Wasser. In den südlichen Stadtteilen Mannheims rückte die Feuerwehr zu über 100 Einsätzen aus, vor allem in den Stadtteilen Oststadt und Neckarau. Nach Polizeiangaben wurden mindestens 40 Fahrzeuge beschädigt. Sie schätzt den Kraftfahrzeugschaden im Stadtgebiet auf 230.000 Euro. Im benachbarten Ludwigshafen am Rhein wurde die Feuerwehr über 100 Male alarmiert, rückte aber nur zu 18 Einsätzen aus. In Pforzheim rückte sie zu 120 Einsätzen aus. Nach Angaben von Kachelmannwetter erreichte der Wind hier 115 km/h. Im saarländischen Tholey wurden 100 km/h erreicht.

Im Landkreis Rastatt ist die Bahnstrecke von Karlsruhe nach Rastatt bei Muggensturm unterbrochen. Über drei Kilometer hinweg liegen umgerissene Bäume auf den Gleisen, außerdem wurde die Oberleitung beschädigt. Die Strecke bleibt mindestens bis zum kommenden Freitag, 9. August, gesperrt. Der Verkehr der Deutschen Bahn wird über Durmersheim umgeleitet. Die Albtalverkehrsgesellschaft hat noch keinen Schienenersatzverkehr eingerichtet, weil die in dem Gebiet verlaufenden Straßen auch noch unpassierbar sind. Die ICE- und TGV-Züge zwischen Frankfurt und Paris werden über Saarbrücken umgeleitet und halten deswegen nicht in Karlsruhe und Straßburg.

Durch den starken Regen kam es zu mehreren Unfällen. Bei Weitersburg wurde eine Frau schwer verletzt, als sich ihr Auto auf der Bundesautobahn 48 mehrmals überschlug. Am Autobahnkreuz Koblenz prallte ein Fahrzeug in die Mittelleitplanke. Der Fahrer wurde ins Krankenhaus gebracht. Starker Wind brachte auf der Bundesautobahn 63 bei Winnweiler im Donnersbergkreis einen Sattelzug zum Umkippen. Der Fahrer wurde verletzt und kam ins Krankenhaus. Die Autobahn wurde während der Bergungsarbeiten in Richtung Kaiserlautern gesperrt. Auf der Bundesautbahn 81 kam es wegen Aquaplanings am Engelbergtunnel zu einem tödlichen Unfall. Der Fahrer wurde nach dem Aufprall an der Mittelleitplanke aus dem Fahrzeug geschleudert und starb an der Unfallstelle. Auf der Bundesstraße 271 kam bei Herxheim ein in Richtung Grünstadt fahrendes Auto ins Schleudern, weil durch den Regen die Fahrbahn mit Sand und Geröll verschmutzt war. Es stieß frontal gegen ein entgegenkommendes Auto. Einer der Fahrer erlitt leichte Verletzungen, der Sachschaden wurde von der Polizei mit 12.000 Euro angegeben.


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Quellen

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