Gericht verurteilt französischen Bauernführer José Bové zu einer Geldstrafe
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Toulouse (Frankreich), 05.09.2008 – Das Strafgericht von Toulouse hat den französischen Bauernführer und Globalisierungskritiker José Bové gestern wegen der Zerstörung von Genmaisfeldern zu einer Geldstrafe von 18.000 Euro (180 Tagessätzen zu 100 Euro) verurteilt. 40 Mitangeklagte befand das Gericht ebenfalls für schuldig, im Jahr 2006 eine Parzelle zerstört zu haben, auf der die gentechnisch veränderte Maissorte MON810 angebaut worden war. Die Aktion der Gentechnikgegner fand am 30. Juli 2006 bei Saint-Hilaire im Département Haute-Garonne statt. Bei einer weiteren Aktion „mähte“ die Gruppe um Bové ein Versuchsfeld mit gentechnisch verändertem Saatgut in der Nähe des nördlich von Toulouse gelegenen Daux.
Im Falle Bovés entsprach das Gericht den Forderungen der Anklage. Laut Nachrichtenagentur AFP erhielten andere Beschuldigte zum Teil Bewährungsstrafen von bis zu zwei Monaten. Marie-Christine Etelin, eine der Anwältinnen der militanten Gentechnikgegner, sagte, die Strafe sei „überaus hart“. François Roux, ein anderer Anwalt der Aktivisten schloss sich der Kritik an der Strafe an und machte darauf aufmerksam, dass der Anbau der einzigen zugelassenen Genmaissorte MON810 im Januar wegen ungeklärter Risiken bis auf Weiteres verboten hatte. „Man kann nicht einerseits laut an der Staatsspitze behaupten, dass der Anbau von Genpflanzen gefährlich für die Umwelt ist und andererseits so harte Strafen verhängen, die sich diesem Anbau zu Recht widersetzen“, zitiert AFP Roux weiter. Die Gegenseite spricht dagegen von einer angemessenen Strafe. Ob die Angeklagten Berufung gegen das Urteil einlegen werden, steht noch nicht fest.