Frauen-WM und U21-EM: Niederlagen für deutsche Fußballmannschaften
Veröffentlicht: 01:13, 4. Jul. 2019 (CEST) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Rennes (Frankreich) / Udine (Italien), 04.07.2019 – Am Samstag erwischte es die Frauenfußballnationalmannschaft, und am Sonntag war die U21-Fußballnationalmannschaft der Männer dran. Mit einer Niederlage im Finale endete die U21-Europameisterschaft in Italien und San Marino für die deutsche Auswahl unter ihrem Bundestrainer Stefan Kuntz. Und in Rennes war Deutschlands Frauennationalmannschaft im Viertelfinale den Schwedinnen unterlegen. Die Niederlage in der Neuauflage des Finales von den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro wiegt dabei doppelt schwer, da die deutsche Mannschaft dadurch die Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele in Tokio im nächsten Jahr verpasst hat. Die Männer hatten sich hingegen die Teilnahme am olympischen Turnier mit dem Erreichen des Halbfinales gesichert.
- Deutschland – Schweden
- 1:2 (1:1)
Vor 15.000 Zuschauern in Rennes war zunächst die deutsche Mannschaft spielbestimmend, aber Alexandra Popps Kopfball in der 4. Minute und Lina Magulls Freistoß in der 6. Minute waren nicht entschieden genug, um die schwedische Torfrau Hedvig Lindahl in Probleme zu bringen. In der 12. Minute konnte Sofia Jakobsson die schwache deutsche Abwehr überwinden und tauchte vor Schlussfrau Almuth Schult auf, die jedoch die Tormöglicheit mit dem Fuß zunichte machte.
Ein schöner Spielzug führte in der 16. Minute dann zum 1:0 für das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg. Einen kurzen Pass von Sara Däbritz verwandelte Lina Magull mit einer Drehung aus elf Metern zum Führungstor. Dieses verschaffte den deutschen Frauen jedoch keine Spielsicherheit, sondern die Schwedinnen kamen immer besser ins Spiel, und die deutsche Mannschaft stand mehr und mehr unter Druck.
In der 22. Minute spielte die schwedische Innenverteidigerin einen hohen, langen Pass zu Mittelstürmerin Stina Blackstenius. Die deutsche Abwehrfrau Marina Hegering schätzte den Ball aber nicht richtig ein. Der Ball erreichte Jakobsson. Diese schoss aus 14 Metern Torentfernung halbrechts und Torhüterin Schults Abwehr konnte den Ball nicht mehr am Torpfosten vorbei lenken. In der 36. Minute führte das schlechte Zusammenspiel der deutschen Viererabwehrkette beinahe zum Führungstor für Schweden. Nach einem Steilpass von Fridolina Rolfos auf die ungedeckte Blackstenius konnte Torfrau Schult über die Latte klären.
Nach der Pause brachte die Bundestrainerin dann Dzsenifer Marozsán statt Linda Dallmann. In der 48. Minute dann waren die schwedischen Angreiferinnen wieder eine Spur schneller als die deutsche Abwehr. Jakobsson flankte von rechts auf Rolfo. Deren Kopfball konnte Schult zunächst abwehren, doch im Nachschuss war Blackstenius erfolgreich. In der Folge kamen die deutschen Spielerinnen nicht mehr zu guten Torchancen, Schweden kontrollierte das Spiel. Die deutschen Spielerinnen versuchten immer wieder, die schwedische Abwehr mit hohen Flanken auszuspielen, doch Torhüterin Lindahl war ein ums andere Mal zur Stelle. Drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit hatte die inzwischen ins Spiel eingewechselte Lena Oberdorf noch die Chance auf den Ausgleich, doch köpfte sie den Ball am leeren Tor vorbei.
- Deutschland – Spanien
- 1:2
Die 23.332 Zuschauer sahen in Udine die Neuauflage des Finales der letzten Europameisterschaft. Spanien gab von Beginn an den Ton an, und die deutsche Mannschaft hatte mit vielen Ballverlusten und wenigen Tormöglichkeiten keinen Anspruch auf den Gewinn des Spiels. Symptomatisch dafür war die Szene in der siebten Minute, die dann zum Führungstor für die Spanier führte. Nach einem deutschen Fehlpass etwa 30 Meter vor dem eigenen Tor bekam Fabián Ruiz Peña den Ball und sprintete Richtung Tor. Vier Meter vor der Strafraumgrenze gab der beim SSC Neapel unter Vertrag stehende Spieler mit links einen Fernschuss ab, der Törhüter Alexander Nübel keine Abwehrchance ließ.
Erst nach etwa 20 Spielminuten gelangten die deutschen Angriffsspieler erstmals in Richtung spanisches Tor, ohne jedoch gute Torchancen herauszuarbeiten. Ein hartes Foul gegen Luca Waldschmidt, mit sieben Treffern Torschützenkönig der Europameisterschaft, traf diesen am Schienbein und führte zu einer langen Behandlung des Gefoulten. Schiedsrichter Srdjan Jovanovic aus Serbien gab Jesus Vallejo jedoch nur eine gelbe Karte, womit dieser aufgrund der Härte des Fouls gut bedient war.
Die erste nennenswerte Torchance hatte die deutsche Nachwuchsmannschaft in der 47. Minute. Einen Schuss von Nadiem Amiri konnte der spanische Torhüter Antonio Sivera erst im Nachfassen unter Kontrolle bringen. Ein Distanzschuss in der 58. Minute war nicht gefährlich genug. Schließlich führte ein Fehler von Schlussmann Nübel zum zweiten spanischen Tor. Ein Abpraller tropfte vor Dani Olmo, der den Ball über Nübel hinweg ins Tor spielte.
Spanien hatte Gelegenheit, auf 3:0 zu erhöhen, einmal durch Fabián in der 73. Minute und durch einen Lattenschuss durch Soler in der 80. Minute. Luca Waldschmidt traf drei Minuten später aus kurzer Entfernung nur neben das Tor. Schließlich stellte der bei Hoffenheim spielende Amiri aus 25 Metern mit einem abgefälschten Schuss den Endstand her.
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[Bearbeiten]Quellen
[Bearbeiten]- spiegel.de: „Doppelt bitteres WM-Aus für Deutschland“ (29.06.2019)
- spiegel.de: „Deutschland verliert Finale gegen Spanien“ (30.06.2019)
- zeit.de: „Deutsche Nachwuchsfußballer verpassen EM-Titel“ (30.06.2019)