Frauen-Fußball-WM: Vereinigte Staaten und Niederlande im Finale

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Veröffentlicht: 18:00, 7. Jul. 2019 (CEST)
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Lyon (Frankreich), 07.07.2019 – Das Finale der Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft 2019 bestreiten die Titelverteidigerinnen aus den Vereinigten Staaten und die amtierenden Europameisterinnen aus den Niederlanden. Die Vereinigten Staaten setzten sich am 2. Juli mit 2:1 gegen England durch. Das zweite Halbfinale gewannen am 3. Juli die Niederländerinnen in der Verlängerung gegen Schweden mit 1:0.

England – Vereinigte Staaten
1:2 (1:2)

Ohne Torjägerin Megan Rapinoe liefen die Vereinigten Staaten vor 53.000 Zuschauern im Stade de Lyon auf. Auf ihrer Position spielte Christen Press. Die Amerikanerinnen dominierten die Engländerinnen in den ersten 30 Minuten. Bereits nach vier Minuten musste die englische Torhüterin Carly Telford – Karen Bardsley musste verletzungsbedingt pausieren – die erste Großchance der Amerikanerinnen durch Rose Lavelle abwehren.

Der Kopfball zum 0:1 entstand aus einem langen Pass auf Tobin Heath von rechts, die den Ball jedoch weiterlaufen ließ auf die Rechtsverteidigerin Kelley O′Hara. Deren Flanke wurde durch keine der englischen Verteidigerinnen abgefangen, sodass Press am langen Pfosten stehend zum Führungstreffer kam.

Nach dem Tor wurden die Engländerinnen plötzlich stark. Ein von der rechten Seite ausgehender Diagonalpass von Keira Walsh gelangte auf die ungedeckte Beth Mead. Diese flankte auf Ellen White, die den Ball in der 19. Minute im langen Eck versenkte. Ausgleich.

In der 32. Minute gab Lindsey Horan den Ball ab an Mittelstürmerin Alex Morgan am Elfmeterpunkt. Ihr Kopfball ging an der englischen Ersatztorfrau Carly Telford vorbei zum 2:1-Endstand.

In der zweiten Spielhälfte hatten die Amerikanerinnen den vermeintlichen Ausgleich hinzunehmen, doch der Videoassistent entschied in der 67. Minute richtig auf Abseitsposition. Und in der 84. Minute war es wieder Englands Trauma, das eine Niederlage festmachte: Der von Kapitänin Steph Houghton verschossene Elfmeter war keine wirkliche Prüfung für die amerikanische Torhüterin Alyssa Naeher.

Niederlande – Schweden
1:0 (0:0; 0:0)

Die Niederländerinnen trafen im ersten Halbfinale vor 48.152 Zuschauern auf die Schwedinnen. Wegen der gelbe Karte gegen Fridolina Rolfo stand bei den Schwedinnen auf der linken Stürmerposition Lina Hurtig. Bei den Niederländerinnen war zunächst Lineth Beerensteyn statt Shanice van de Sanden auf dem Platz.

Die Schwedinnen kamen zunächst besser ins Spiel. In der 13. Minute erspielte Sofia Jakobsson, die gegen Deutschland im Viertelfinale den Ausgleich zum 1:1 erzielt hatte, eine gute Torchance. Ihren kraftvollen Schuss konnte die niederländische Torhüterin Sari van Veenendal erst im Nachfassen kontrollieren. Doch wegen gut aufgestellter Abwehren kamen die Mannschaften nur selten in den gegnerischen Strafaum.

Auch in der zweiten Halbzeit waren Torchancen Mangelware. In der 56. Minute konnte van Veenendal den Schuss von Nilla Fischer gerade noch an den Pfosten ablenken. In der 64. hatten die Niederländerinnen eine Chance. Ein von Sherida Spitse getretener Eckball senkte sich auf die freistehende Vivianne Miedema, deren Kopfball Schwedens Torhüterin Hedvig Lindahl an die Querlatte prallte. Doch trotz einer inzwischen spannenderen Partie konnte in der Schlussphase keine Mannschaft die Oberhand erlangen. In der Nachspielzeit konnte van de Sanden eine Torchance nicht verwerten.

In der Verlängerung verließ die Schwedinnen die Kraft; die Niederländerinnen wurden insbesondere auf der rechten Seite durch van de Sanden immer offensiver. Den Siegtreffer für die Niederlande erzielte die in der Bundesliga beim 1. FFC Frankfurt spielende Jackie Groenen in der 99. Minute. Ihr Schuss aus 20 Metern war für Lindahl unhaltbar und landete im linken Eck.

Rücktritt von Lena Goeßling
Die 106-fache Nationalspielerin (2017)

Unterdessen hat die 106-fache Nationalspielerin Lena Goeßling ihren Rücktritt aus der deutschen Frauennationalmannschaft erklärt. Die 33-Jährige war 2008 erstmals in die Nationalmannschaft berufen worden und erzielte zehn Länderspieltore. Sie wurde 2013 Europameisterin und 2016 Olympiasiegerin.

Der Bild-Zeitung sagte die beim VfL Wolfsburg spielende Goeßling, dass ihr Rücktritt durch die Einsatzzeit bei der WM beeinflusst worden sei. Sie habe außerdem gemerkt, dass Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg nicht auf sie gesetzt habe. Im verlorenen Viertelfinalspiel gegen Schweden kam Goeßling nicht zum Einsatz.


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Quellen[Bearbeiten]