Ferdinand Piëch ist gestorben

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Veröffentlicht: 23:20, 28. Aug. 2019 (CEST)
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Ferdinand Piëch, 2008

Rosenheim (Deutschland), 28.08.2019 – Wie am Montagabend zunächst von der Bildzeitung berichtet wurde, ist der 82-jährige ehemalige VW-Vorstandsvorsitzende Ferdinand Piëch bereits am Sonntagabend in einem Restaurant zusammengebrochen. Er wurde mit dem Rettungswagen in das Krankenhaus von Rosenheim gebracht, wo er verstorben sei. Ihr Mann sei „plötzlich und unerwartet verstorben“, teilte die Witwe Ursula Piëch mit und gab bekannt, dass es eine Beisetzung im engsten Familienkreis geben werde.

Der 1937 in Wien geborene Piëch studierte zunächst Maschinenbau und ging dann zu Porsche. Dort musste er gehen, weil Firmenchef Ferry Porsche festgelegt hatte, dass alle Familienangehörige das Unternehmen zu verlassen haben, weil es mit ihnen zuviel Streit im Unternehmen gäbe. Einige Jahre nach seinem Wechsel zu Audi wurde Piëch dort 1988 Vorstandsvorsitzender, von 1993 bis 2002 bekleidete er diesen Posten dann bei der Volkswagen AG, deren Aufsichtsratsvorsitzender er danach war, bis er 2015 nach einem Machtkampf mit Martin Winterkorn aus dem Konzern ausschied.

Kurz zuvör hatte Piëch seine letzte Konzernbilanz gezogen. 2014 hatte der Konzern über zehn Millionen Fahrzeuge verkauft, über 200 Milliarden Euro Umsatz erreicht und einen Gewinn von 12,7 Milliarden Euro realisiert. Fünf Monate nach seinem Abschied wurde der VW-Abgasskandal öffentlich bekannt. Wann Piëch von den Unregelmäßigkeiten erfuhr, liegt im Nebel. Er habe den Aufsichtsrat frühzeitig über die Softwaremauschelei informiert, sagte er selbst. In seine Zeit bei Volkswagen fiel auch die Abwehr des Übernahmeversuchs des Konzerns durch Porsche, der 2012 mit der Übernahme des Sportwagenherstellers durch Volkswagen endete.

Seinem Biograf Wolfgang Fürweger zufolge war Piëch „der letzte Automanager, der selbst an den Fahrzeugen mitgebaut hat“. Piëch hinterlässt aus vier Beziehungen insgesamt zwölf Kinder.


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Quellen[Bearbeiten]