Fünf Tote bei Gasexplosion in St. Pölten
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St. Pölten (Österreich), 07.06.2010 – Bei einer Gasexplosion wurden am 3. Juni in St. Pölten durch den Einsturz eines Hauses fünf Personen getötet. Die Explosion ereignete sich um 7.55 Uhr. In den Trümmern des Hauses kamen ein älteres Ehepaar, dessen Tochter und deren Lebensgefährte sowie eine Enkelin des Ehepaars ums Leben.
Am Vorabend der Katastrophe trat aus zunächst unbekannten Gründen ein Kurzschluss in einer Hochspannungsleitung auf. Dieser Kurzschluss führte in weiten Teilen St. Pöltens zu einem längeren Stromausfall. Vor dem Haus kreuzt die Gasleitung am Gehsteig die Hochspannungsleitung, offenbar in weniger als 30 Zentimetern seitlichem Abstand zu derselben. In Österreich seien jedoch 30 bis 50 Zentimeter vorgeschrieben. Inwieweit die Baufirma ein Verschulden trifft, muss noch geklärt werden. Durch diesen Umstand wurde ein Lichtbogen erzeugt, der ein Leck in die Gasleitung bohrte. Von da an strömte unbemerkt Gas aus.
Techniker der Energieversorgung Niederösterreich (EVN) sagten, dass eine geringe Zündenergie gereicht hat, um am darauffolgenden Morgen die Explosion auszulösen. Die Feuerwehr benötigte bis 4:45 Uhr am Freitagmorgen (4. Juni), um den durch die Explosion ausgelösten Brand zu löschen.
Die Ermittlungen seien schon ziemlich weit, sagte der ermittelnde Staatsanwalt Karl Fischer. „Für juristische Schlussfolgerungen“ sei der Zeitpunkt jedoch noch „zu früh“. Mindestens zwei der Opfer waren auf der Stelle tot, berichtete Alfred Schüller vom Landeskriminalamt Niederösterreich. Sie seien „durch massives Sturzgeschehen und durch Explosionseinwirkung“ gestorben.
In der Umgebung des Explosionsortes wurden weitere 15 bis 20 Häuser beschädigt. Der St. Pöltner Magistrat konnte zum entstandenen Gesamtschaden zunächst keine Angaben machen. In den umliegenden Häusern gab es tagelang keine Gas- und Stromversorgung.
Quellen
- orf.at: „Gasexplosion: Massives Leck entdeckt“ (04.06.2010)
- www.oe24.at: „Pfusch war schuld am Gas-Inferno“ (05.06.2010 22:50 Uhr)