Europäischer Hochgeschwindigkeitsverkehr erzielte 2017 ein Rekordjahr
Veröffentlicht: 26. Februar 2018, 19:28 (CET) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Brüssel (EU), 17.02.2018 – Für den europäischen Hochgeschwindigkeitsverkehr war das Jahr 2017 ein Rekordjahr. Die meisten Betreiber von Hochgeschwindigkeitszügen in der EU haben so hohe Passagierzahlen registriert, wie nie zuvor.
Der deutsch-französische Hochgeschwindigkeitsverkehr, welcher unter dem Namen Alleo betrieben wird, hatte im letzten Jahr einen deutlichen Zuwachs von 22 Prozent, auf über zwei Millionen Fahrgäste. Damit konnte die Kooperation erstmals diese Grenze überschreiten. Alleo verkehrt derzeit auf vier Linien zwischen Frankreich und Deutschland, dafür werden sowohl TGV-, als auch ICE-Züge eingesetzt. Diese bedienen die Linien Frankfurt-Saarbrücken-Paris, Frankfurt-Straßburg-Paris, München-Stuttgart-Strasburg-Paris und Frankfurt-Straßburg-Lyon-Marseilles. Seit der Betriebsaufnahme 2007 konnten diese Verbindungen ihren Marktanteil gegenüber dem Flugverkehr deutlich ausbauen und sind auf einigen Relationen sogar Marktführer, zum Beispiel zwischen Stuttgart und Paris.
Der belgisch-französische Hochgeschwindigkeitszug Thalys konnte im letzten Jahr ebenfalls erstmals eine wichtige Grenze überschreiten, er beförderte mehr als sieben Millionen Menschen zwischen Paris, Brüssel, Amsterdam, Köln und dem Ruhrgebiet. Für Thalys ist diese Tatsache besonders erfreulich, da nicht nur die Standard Klasse zum kräftigen Wachstum beigetragen hat, sondern auch die beiden höherwertigen Klassen (Comfort und Premium). Darüber hinaus konnte, laut Gesellschaft, auch der zum Unternehmen gehörende Billigzug Izy, welcher nur zwischen Paris und Brüssel verkehrt, zulegen.
Auch Eurostar konnte einen Zuwachs verzeichnen (+4 Prozent), auf 10,3 Millionen Passagiere, allerdings konnte der zwischen Paris, Brüssel und London verkehrende Hochgeschwindigkeitszug seinen Rekord von 2015 nicht übertreffen. Der Eurostar-Chef zeigte sich dennoch zufrieden, da das Ergebnis die "Stärke und Balance" des Unternehmens, angesichts der Unsicherheiten aufgrund des Brexits, zeige. Darüber hinaus ist geplant, das Streckennetz dieses Jahr bis Amsterdam zu verlängern.
Italo-NTV wies im letzten Jahr einen deutlichen Anstieg der Passagierzahlen auf, so wuchs deren Zahl um 15,3 Prozent auf 12,8 Millionen an, damit wurde ebenfalls ein Rekordwert erreicht. Darüber hinaus konnten ein deutliches Umsatz- und Gewinnplus erzielt werden, letzt genannter verdoppelte sich annähernd. Die italienische Eisenbahngesellschaft ist derzeit Europas einziger privater Hochgeschwindigkeitszugbetreiber, die anderen Gesellschaften sind entweder direkt im Staatsbesitz oder sind Tochtergesellschaften von Staatsbahnen. Das, vom ehemaligen Ferrari-Chef Montezemolo, gegründete Unternehmen existiert erst seit 2012 und ist, nach anfänglichen Schwierigkeiten, zu einem harten Konkurrenten für die Staatsbahn Trenitalia geworden. Die als Ferrarizüge bezeichneten Fahrzeuge verkehren derzeit auf den Linien, Turin-Mailand-Rom-Neapel, Venedig-Florenz-Rom und Brescia-Verona-Rom-Neapel. Mithilfe von neuen Pendolino Hochgeschwindigkeitszügen wird ab Mai diesen Jahres die neue Linie Turin-Mailand-Verona-Venedig aufgenommen.
Die spanische Staatsbahn RENFE konnte für ihren High-Speed-Zug AVE ebenfalls einen Passagierrekord melden, mit 21,1 Millionen wurden knapp vier Prozent mehr Fahrgäste transportiert als im Vorjahr. Das südeuropäische Land verfügt nicht nur über Europas längstes Hochgeschwindigkeitsnetz, sondern ist auch weltweit bei der Länge (hinter China) und Pünktlichkeit (hinter Japan) jeweils auf Platz 2.
Quellen
[Bearbeiten]- Der Mobilitätsmanager: „Erfolgsgeschichte geht weiter“ (16.02.2018)
- International Railway Journal: „Thalys ridership breaks seven-million barrier“ (27.12.2017)
- travelweekly: „Eurostar passenger growth boosts Eurotunnel revenues“ (25.01.2018)
- International Railway Journal: „Italo-NTV revenue soars by 25% in 2017“ (22.01.2018)
- Italo NTV: „Destinations & Timetable“ (17.02.2018)