Zum Inhalt springen

Entwaldung des Amazonas-Regenwalds verlangsamt sich

aus Wikinews, einem freien Wiki für Nachrichten

Brasília (Brasilien), 29.08.2005 – Laut Schätzungen des brasilianischen Umweltministeriums wurden im Zeitraum von August 2004 bis Juli 2005 ungefähr 9.000 Quadratkilometer Wald im Amazonasbecken gefällt. Damit hat sich das Ausmaß der Entwaldung des Amazonas-Regenwalds im Vergleich zum Zeitraum von 2003 bis 2004 etwa halbiert.

Die Regierung gibt als Ursache für die langsamere Entwaldung des Amazonas-Regenwalds die neuen Schutzgesetze an. Umweltminister Marina da Silva sagte, dass die Zahlen das Ergebnis verstärkter Kontrollen seien. Zudem spielten Projekte zur nachhaltigen Entwicklung eine wichtige Rolle. Umweltschutzgruppen sehen in den von der brasilianischen Regierung vorgelegten Schätzungen eine gute Nachricht, geben aber andere Gründe für die Entwicklung an.

Die Umweltschutzorganisation WWF begrüßt die Bemühungen der Regierung, Schutzgebiete auszuweiten und die Kontrollen im Amazonas-Gebiet zu verstärken. Die Organisation sieht aber in sinkenden Gewinnen und Investitionen im Agrarsektor die Hauptursachen für die verlangsamte Entwaldung des brasilianischen Regenwalds. Eine wesentliche Ursache für die Entwaldung des Waldes in Brasilien ist die Schaffung von landwirtschaftlich nutzbaren Flächen. Generell bemängelt der WWF, dass mit der satellitengestützten Überwachung des Regenwalds nur Schätzungen und keine präzisen Daten erstellt werden könnten. Die geringere Zahl sei weniger ein Ergebnis der Maßnahmen der Regierung, sondern ein Ergebnis der schlechten wirtschaftlichen Lage des Landes, so die Organisation. Der Preis für Soja sank zwischen März 2004 und August 2005 um 36 Prozent. Die Abwertung des US-Dollars im Vergleich zur brasilianischen Währung habe zusätzlich die Gewinne reduziert.

Die Umweltschutzorganisation fordert von der brasilianischen Regierung ein besseres Waldmanagement, sowie ein besseres Verfahren bei der Planung von Nutzflächen. Maßnahmen gegen illegale Rodungen werden zwar begrüßt, seien aber, laut WWF, nicht ausreichend um große Flächen Wald zu schützen.

Themenverwandte Artikel

Quellen