Einigung im Tarifstreit bei Volkswagen
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Einigung im Tarifstreit bei Volkswagen
Stellenstreichungen und Erhaltung von Werksstandorten in Deutschland
Berlin / Hannover / Wolfsburg / Dresden / Osnabrück (Deutschland), 21.12.2024 – Nach fünftägigen Verhandlungen zwischen dem VW-Konzern und der IG Metall steht fest: 35.000 Stellen werden gestrichen, die Werke in Deutschland bleiben aber, zu mindestens vorerst, erhalten.
Der Volkswagen-Konzern teilte gestern Nachmittag in Berlin mit, dass der geplante Stellenabbau sozial verträglich gestaltet werden soll. Der Abbau der Arbeitsplätze soll bis 2030 abgeschlossen sein.
Nach Presseinformationen hat sich zudem der Vorstand mit dem Betriebsrat darauf geeinigt, die technische Kapazität zur Herstellung von jährlich 734.000 Pkws abzubauen, was mittelfristig zu einer Kostenentlastung von 15 Milliarden Euro führen soll.
In der Gläsernen Manufaktur in Dresden soll die Fahrzeugfertigung Ende 2025 stillstehen. Dies erfordert für die Zeit danach eine Erarbeitung eines neuen Gesamtkonzeptes. Für das Werk Osnabrück ist ebenfalls eine Erarbeitung eines entsprechenden Konzepts notwendig, da dort die Produktion im Spätsommer 2027 endet.
Die erzielte Einigung sei, so VW-Markenchef Thomas Schäfer, ein „Klares Bekenntnis zum Standort Deutschland“. Die gesteckten Ziele konnten ihm zufolge erreicht werden: Abbau von Überkapazitäten, Senkung der Arbeitskosten sowie ein wettbewerbsfähiges Niveau der Entwicklungskosten. „Das sind harte Entscheidungen, aber auch Weichenstellungen für die Zukunft“.
Auch die IG Metall sieht in der Einigung mit VW einen Erfolg. In einer Pressekonferenz in Hannover hob sie insbesondere die Verhinderung von Werksschließungen und betriebsbedingten Kündigungen hervor. Ebenfalls wichtig sei die Verlängerung der Beschäftigungssicherung bis 2030. Dafür müssen die Beschäftigten aber einen Verzicht auf direkte Lohnerhöhungen hinnehmen. Ausserdem werden Bonuszahlungen gekürzt.
VW befindet sich wie die gesamte deutsche Autoindustrie in einer Krise. Im September kündigte das Unternehmen die ursprünglich bis 2029 geltende Beschäftigungssicherung auf.
Eine Zwischenbilanz für 2024 hat für die ersten neun Monate ergeben, dass der Verkauf von Autos im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als vier Prozent zurückging. Dies machte eine Fortschreibung der erzielten Gewinne aus den drei vorherigen Jahren unmöglich.
Mit zehn Prozent besonders stark war der Rückgang auf dem für VW so wichtigen chinesischen Markt. Die innovativeren chinesischen E-Automobilhersteller können dort deutlich günstiger produzieren. Außerdem hat VW kein entsprechendes Elektroauto im Angebot, das im dortigen Markt konkurrenzfähig ist.
Ebenfalls in der Krise ist das Tochterunternehmen Audi, mit den Marken Audi, Audi Sport, Bentley, Lamborghini und Ducati. Hier ist die Zahl der Auslieferungen um 10,9 Prozent gesunken.
(Labant)