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Doping-Affäre: Claudia Pechstein verklagt Eislaufweltverband und Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft

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Veröffentlicht: 17:32, 29. Dez. 2012 (CET)
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München (Deutschland), 29.12.2012 – Die Eisschnellläuferin Claudia Pechstein, die von 2009 bis 2011 wegen Dopingvorwürfen gesperrt war, will Schadensersatzansprüche geltend machen. Dies sagte der Manager der fünffachen Olmypiasiegerin, Ralf Grengel, gegenüber dem Sport-Informations-Dienst. Er bestätigte so den Bericht der Berliner Morgenpost vom Samstag, dem 29. Dezember 2012. Die Klage werde am Silvestertag am Landgericht München eingereicht. Über die Summe, die Pechstein von der Internationalen Eislaufunion (ISU) und der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) erstreiten will, machte Grengel keine konkreten Angaben, doch deutete er an, dass es sich um einen Millionenbetrag handeln werde.

„Die Erfolgsaussichten sind so gut wie bei Krabbe, ich bin zuversichtlich“, sagte Thomas Summerer, einer der drei Anwälte der 40-jährigen Pechstein, in dem in der Morgenpost abgedruckten Interview. Es seien grobe Fehler gemacht und Grundrecht verletzt worden. Die Leichtathletin Katrin Krabbe, die ebenfalls von Summerer vertreten worden war, erhielt seinerzeit Schadensersatz in Höhe von 1,5 Millionen Deutschen Mark zugesprochen. Die Klage richtet sich auch gegen die DESG, weil diese die Sperre der ISU in Deutschland durchgesetzt habe. Die Klageschrift umfasst rund 150 Seiten. „Alles Entlastende wurde einfach ignoriert. Der Kardinalfehler der ISU war, dass sie Claudia Pechstein trotz ungesicherten Wissens angeklagt hat“, sagte Summerer. „Zweifel wurden einfach überhört.“ Summerer wirft der ISU vor, „überstürzt“ und „laienhaft“ gehandelt zu haben, wendet sich dagegen, „wie fahrlässig ein Verband mit der Bewertung von auffälligen Werten umgeht.“

Die Sperre Claudia Pechsteins erfolgte aufgrund von Indizien, die auf ein Blutdoping hinwiesen. Die Zahl der Retikulozyten, der jungen roten Blutkörperchen Pechsteins, waren ungewöhnlich hoch und schwankend. Ein konkreter Beweis konnte in dem jahrelangen sportjuristischen Tauziehen nicht vorgelegt werden, und trotz Zweifeln an ihrer Schuld wurde die Sperre nicht aufgehoben. Pechstein blieb somit ein Start bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver verwehrt. Sportjuristisch war die Aufarbeitung der Doping-Affäre, die den sportlichen Ruf Pechsteins ruiniert, für sie bisher nicht erfolgreich. Ein inzwischen vorliegendes Gutachten des Münchner Mediziners Stefan Eber bescheinigt Pechstein jedoch, dass die Schwankungen der Retikulozyten erblich bedingt seien. Dieses Gutachten gilt als apodiktisch.

Die 40-Jährige will 2014 bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi an der Start gehen. Ihre sportlichen Leistungen scheinen dies durchaus möglich zu machen. Vor einigen Wochen errang sie in Kolomna (Russland) ihren 29. Weltcupsieg, und bei der Mehrkampf-Europameisterschaft in Budapest gewann Pechstein im Januar 2012 nach Martina Sáblíková die Silbermedaille.

Themenverwandte Artikel

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In der Wikipedia gibt es den weiterführenden Artikel „Claudia Pechstein“.


Quellen

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