Diskussionen um Weihnachtsfeier an Lüneburger Gymnasium

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Veröffentlicht: 13:44, 23. Dez. 2017 (CET)
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Gauland (AfD) mischt sich in die Diskussion um Weihnachtsfeiern ein

Lüneburg (Deutschland), 23.12.2017 – In der Nacht vom 19. zum 20. Dezember tickerte eine Meldung durchs Internet, wonach es zu einer „Flut von Hassmails und Drohungen“ gekommen sei, weil ein Gymnasium in Lüneburg wegen des Einspruchs einer Muslima eine Weihnachtsfeier abgesagt habe. Auslöser waren eine Berichterstattung des NDR und der lokalen Presse. Demnach hätte sich in den vergangenen 14 Tage zahlreiche Menschen bei der Schulleitung beschwert und diese sieht sich „massiven Drohungen“ ausgesetzt. Ein Teil der hasserfüllten Kommentare scheint aus Kreisen der AfD und allgemein aus dem rechtsradikalen Lager zu kommen. Gegenwärtig prüfen einige Mitglieder des Schulelternrats, ob sie wegen der Drohungen eine Strafanzeige stellen. Dass auch entschiedene Christen unter den Absendern der Proteste sind, lässt sich nicht ausschließen. Medienberichten zufolge mischte sich zudem AfD-Chef Gauland in die Diskussion ein.

Weihnachtsbräuche - hier in Nürnberg - sind oft, aber nicht immer christlich geprägt

Das Nachrichtenmagazin FOCUS änderte am Morgen des 20. Dezember die ursprüngliche Überschrift „Streit um Rücksichtnahme: Keine Weihnachtsfeier wegen Muslima - Lüneburger Schule versinkt in Flut von Hassmails und Drohungen“ ab, weil diese offenbar von der Redaktion als zu reißerisch empfunden wurde. Außerdem habe der Schulleiter der Darstellung in der Öffentlichkeit widersprochen. Es sei vielmehr darum gegangen, ob christliche Lieder im Unterricht gesungen werden sollen.

Die Stadt Lüneburg ist in der Mehrheit evangelisch-lutherisch, das Gymnasium Johanneum ist eine der ältesten Schulen Norddeutschlands. Geschichtlich liegen die Anfänge im 15. Jahrhundert, als eine städtische Johannisschule gegründet wurde, an der jedoch - wie damals üblich - zunächst nur Mönche unterrichteten. Die Schule gehört heute zu den wenigen Gymnasien in Niedersachsen, die ab der 5. Klasse Latein und ab 7. bzw. 8. Klasse auch Griechischunterricht anbieten.


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Quellen[Bearbeiten]