Die Bahn und der Weltjugendtag
Köln / Berlin (Deutschland), 18.08.2005 – Die Bahn wird diese Woche vor eines der größten logistischen Probleme gestellt: die Anfahrt zum Weltjugendtag. Zu den Anreisetagen am Montag und Dienstag meinte der Bahnsprecher, es sei in Deutschland alles unterwegs, was Räder hat. Für die Woche des Weltjugendtages wurde eine Urlaubssperre ausgesprochen. Nur die Bauarbeiten ruhen, damit jeder Gleiskilometer zur Verfügung steht. In Köln wurde sogar eine zusätzliche Leitstelle der Bahn eingerichtet, die im permanenten Kontakt zur Polizei und dem Weltjugendtagsbüro steht.
Dass das Verkehrsnetz nicht für so ein Mega-Event ausgelegt ist, zeigt sich in den vielen überfüllten Zügen in und um Köln. Oftmals müssen Pilger mehrere Züge abwarten, bis sie auch Platz darin finden. Dennoch nehmen es die Pilger gelassen hin. Am Kölner Hauptbahnhof gab es dennoch am gestrigen Abend Probleme. Da zu viele Pilger gleichzeitig in ihre Nachtquartiere fahren wollten, war der Bahnhof hoffnungslos überfüllt. Die Polizei musste mehrfach den Bahnhof schließen. Zahlreiche Pilger mussten wegen Kreislaufproblemen behandelt werden, einige wurden in Krankenhäuser gebracht.
Der schwierigste Zeitpunkt für die Bahn wird aber am Sonntag kommen. Wenn geschätzte 900.000 Pilger vom Marienfeld nach Hause fahren wollen, müssen sie über den Haltepunkt Horrem abgefahren werden. Die Bahn schätzt, dass sie 12.000 Pilger pro Stunde abfertigen kann. Dem Bahnhof wurde vom Land Nordrhein-Westfalen ein 400 Meter langer, mobiler Bahnsteig spendiert. Es wurden zusätzliche Warteflächen aufgebaut. Der Bahnhof Neuss wurde als „Parkplatz“ für die Züge leergeräumt, jedoch reicht der Platz nicht, so dass die Züge teilweise noch in Dortmund und Aachen parken müssen.
Für Sonntag ist jeglicher Güterverkehr im Kölner Großraum eingestellt oder weiträumig umgeleitet.
Quellen
- Soester Anzeiger: „Rom ist noch schlimmer“ (18.08.2005)
- Netzzeitung: „Köln wartet auf Benedikt XVI.“ (17.08.2005)
- WDR: „Pilger-Strom elektrisiert die Bahn“ (15.08.2005)