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Deutschland bläst mehr Kohlendioxid in die Luft

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Artikelstatus: Fertig 23:51, 11. Apr. 2007 (CEST)
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Dessau (Deutschland), 11.04.2007 – Nach Angaben eines Sprechers des Umweltbundesamtes (UBA) stieg der Kohlendioxidausstoß 2006 um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt wurden 878 Millionen Tonnen ausgestoßen.

Die wachsende Konjunktur sei demnach mitverantwortlich für den Anstieg. Insbesondere die energieintensive Metall- und Chemieindustrie produzierte 2006 mehr Waren. Industrie und Stromerzeuger gehören zu den größten Kohlendioxidproduzenten in Deutschland. Durch Strom aus Wasser-, Windkraft und Biomasse konnte der Gesamtausstoß gesenkt werden. Dennoch gehen die Experten des Bundesamtes davon aus, dass noch mehr Kohlendioxid in Europa produziert wird: „Der europaweite Wirtschaftsaufschwung wird den CO2-Ausstoß weiter erhöhen. Wir müssen daher beim Klimaschutz zulegen“, sagte der UBA-Präsident Prof. Dr. Andreas Troge.

Im März einigten sich die EU-Länder auf verbindliche Klimaziele: Der CO2-Ausstoß soll bis 2020 um 20 Prozent sinken. Im selben Zeitraum soll mindestens ein Fünftel des Stroms aus erneuerbaren Energien kommen.

Neue Wege gehen Norwegen und Australien in der Frage, wie weniger CO2 in die Luft geblasen werden könnte: Bereits in den 1990-er Jahren entwickelte der norwegische Energiekonzern Statoil eine Methode, um Kohlendioxid unter der Erde zu lagern. Das Gas wird unter eine 250 Meter dicke Sandsteinschicht gepumpt, die mit Salzwasser durchtränkt ist. Die australische Regierung plant das weltweit größte unterirdische Endlager für Kohlendioxid an der Westküste Australiens und stellt dafür umgerechnet 36 Millionen Euro bereit.

Ende Februar dieses Jahres begannen die Bohrungen für ein erstes Testfeld in Deutschland. Das Geoforschungszentrum Potsdam plant, in den nächsten zwei Jahren 60.000 Tonnen Kohlendioxid in die Erde zu pumpen. Das Feld entsteht in Ketzin, einem kleinen Ort westlich von Berlin.

Quellen