Daimler machte 2009 2,6 Milliarden Euro Verlust
Veröffentlicht: 20:38, 19. Feb. 2010 (CET) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Stuttgart (Deutschland), 19.02.2010 – Mit tiefroten Zahlen schließt der deutsche Automobilhersteller Daimler das Geschäftsjahr 2009 ab. Das geht aus dem Geschäftsbericht des Daimler-Konzerns hervor, der am Donnerstag in Stuttgart auf der Hauptversammlung vorgelegt wurde. Mit einem Minus von 2,644 Milliarden Euro schloss Daimler das vergangene Jahr so schlecht ab, dass in diesem Jahr die Auszahlung einer Dividende an die Aktionäre eingespart werden soll. Die Anleger reagierten schockiert. Die Aktie verlor zeitweise bis zu zehn Prozent, im Tagesverlauf um insgesamt 6,3 Prozent. Die Unternehmensführung macht für die Milliardenverluste vor allem den Rückgang der Fahrzeugabsätze im abgelaufenen Geschäftsjahr verantwortlich, die durch die weltweite Absatzkrise im Automobilbereich bedingt seien. Der Absatz sank 2009 um rund 25 Prozent auf 1,6 Milliarden Fahrzeuge. Am stärksten gingen die Absatzzahlen bei Lastwagen und Transportern zurück: 40 Prozent. 2009 wurden von den Modellen Mercedes-Benz, Maybach und Smart 1.093.900 Fahrzeuge abgesetzt (im Vorjahr waren es noch 1.273.000) Der Konzernumsatz lag laut dem Geschäftsbericht bei 78,9 Milliarden Euro. Die tariflich Beschäftigten erhalten als „Anerkennung des Vorstands gegenüber der Belegschaft für ihren Einsatz in schwierigem Umfeld“ eine einmalige Sonderzahlung in Höhe von 500 Euro.
Der Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche will den Konzern im Jahr 2010 wieder in die Gewinnzone steuern. Seiner Einschätzung zufolge wird für das laufende Jahr wieder mit einer steigenden weltweiten Automobilnachfrage in Höhe von drei bis vier Prozent gerechnet. Nach den Worten Zetsches hat die Automobilbranche in Deutschland jedoch noch nicht die Absatzkrise überwunden. Gefahren für die Rendite drohten beispielsweise durch Rabattschlachten der konkurrierenden Automobilfirmen. Für Verluste bei Daimler könnte auch die Beteiligung beim Flugzeug- und Rüstungskonzern EADS sorgen. Wegen der Verzögerungen bei dem Militärtransporter A400M kommen möglicherweise Milliardenverluste auf die EADS-Eigentümer zu.
Auf der Kostenseite will sich der Konzern weiter verschlanken. Die Zahl der Beschäftigten wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr sechs Prozent verringert, so dass konzernweit per 31. Dezember 2009 256.407 Menschen bei Daimler beschäftigt sind. Mit Abfindungen sollen weitere Mitarbeiter zum Ausscheiden aus dem Arbeitsverhältnis bewegt werden.
Dieter Zetsche wird den Konzern auch weiterhin führen. Am Mittwoch hatte der Aufsichtsrat die Verträge für Zetsche, der zugleich Mercedes-Benz Cars leitet sowie Thomas Weber, Vorstand für Konzernforschung und Mercedes-Benz Cars Entwicklung, bis zum 31. Dezember 2013 verlängert. Dem Vorstand wird künftig außerdem Wolfgang Bernhard angehören. Er wird künftig für Produktion und Einkauf von Mercedes-Benz Cars sowie für das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Vans verantwortlich sein.
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Quellen
- www.dw-world.de: „Wohin man auch blickt - Daimler tiefrot“ (18.02.2010)
- www.daimler.com: „Daimler mit Konzern-EBIT für 2009 von -1,5 Mrd. €; EBIT für 2010 von mehr als 2,3 Mrd. € erwartet“ (18.02.2010)
- www.daimler.com: „Aufsichtsrat der Daimler AG verlängert Verträge von Dr. Dieter Zetsche sowie Dr. Thomas Weber und beruft Dr. Wolfgang Bernhard in den Vorstand“ (17.02.2010)
- de.reuters.com: „Konjunkturmotor soll Daimler Starthilfe geben“ (19.02.2010)