Christa Wolf ist tot

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Veröffentlicht: 20:17, 1. Dez. 2011 (CET)
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Christa Wolf in der Wendezeit während einer Rede vor der Erlöserkirche in Berlin (Oktober 1989)

Berlin (Deutschland), 01.12.2011 – Christa Wolf, deutsche Schriftstellerin, ist tot. Sie starb heute Vormittag nach langer, schwerer Krankheit in Berlin. Sie wurde 82 Jahre alt. Dies teilte der Suhrkamp-Verlag mit.

Christa Wolf wurde 1929 in Landsberg an der Warthe im heutigen Polen geboren, floh 1945 nach Mecklenburg und studierte Germanistik in Jena und Leipzig. Bereits 1949 wurde Wolf Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Trotz ihres Bekenntnisses zum DDR-Apparat stand sie diesem durchaus kritisch gegenüber. 1976 initiierte sie mit anderen den Protest gegen die Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann. 1989 warb sie für das Fortbestehen einer reformierten DDR, sie war unter den Erstunterzeichnern des Aufrufes „Für unser Land“, wodurch sie später in die Kritik geriet. Anfang der 1990er Jahre wurde ihre Tätigkeit als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) beim Ministerium für Staatssicherheit (MfS) bekannt. In der Folge zog sie sich weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurück.

Zu ihren bekanntesten Texten zählen Der geteilte Himmel (1963), Kindheitsmuster (1976) und Kassandra (1983). Ihr letztes Werk ist der autobiografische Roman Stadt der Engel oder The Overcoat of Dr. Freud. Für ihre schriftstellerische Leistung erhielt Wolf unter anderem den Heinrich-Mann-Preis (1963), den Georg-Büchner-Preis (1980), den Deutschen Bücherpreis (2002) und den Thomas-Mann-Preis (2010). Sie hinterlässt ihren Mann, den Verleger Gerhard Wolf, sowie zwei Töchter.



Quellen[Bearbeiten]