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Chaos durch Unwetter in Tirol, Salzburg und der Steiermark

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Veröffentlicht: 16:54, 9. Jun. 2024 (CEST)
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München (Deutschland) / Salzburg / Graz (Österreich), 09.06.2024 – Während sich in den bayerischen Hochwassergebieten die Situation durch das ablaufende Hochwasser langsam entspannt und Warnungen des Deutschen Wetterdienstes vor schweren Gewittern in Großteilen Südostbayerns bereits am Samstagabend aufgehoben wurden, hat Starkregen in den österreichischen Bundesländern Tirol, Salzburg und der Steiermark für teils chaotische Verhältnisse gesorgt.

So wurden gegen halb Acht am Samstagabend aus Reith im Tiroler Alpbachtal (Landesstraße 5) und aus Mariastein (Landesstraße 211) Murenabgänge gemeldet. Dabei wurden Straßen verschmutzt und ein mit vier Personen besetztes Fahrzeug leicht beschädigt. Zu Personenschäden kam es hier nicht. Einen Toten mussten die Behörden im Bezirk Leoben verzeichnen. Ein 36-jähriger Mann, der versucht hatte, einen Hochwasser führenden Bach auszubaggern, starb, als der Bagger umkippte. Die Pyhrn Autobahn (A9) musste in Richtung Süden am Samstagabend gesperrt werden, weil unweit der Anschlussstelle Übelbach am Gleinalmtunnel eine Gerölllawine abgegangen war und die Fahrbahn blockierte, teilte die Autobahnbetreibergesellschaft Asfinag mit.

Die Steiermark wurde am Freitag generell am Schwersten getroffen. Hier kam es zu zahlreichen Stromausfällen und Streckensperrungen von Straßen und Schienen. In Deutschfeistritz im Bezirk Graz-Umgebung mit den Gemeinden Eggersdorf, Weinitzen und Teilen der Landeshauptstadt Graz fielen in kurzer Zeit über 100 mm Niederschlag. Straßen in der 4000-Einwohner-Gemeinde Deutschfeistritz wurden dadurch zu gefährlichen Armen des Übelbachs, und mehr als 50 Personen mussten nach Angaben der örtlichen Feuerwehr aus lebensbedrohlichen Gefahrensituationen in Sicherheit gebracht werden. Darunter waren auch Autofahrer, die von den Wassermassen in ihren Autos eingeschlossen waren. Der Ortskern war teilweise nur mit Booten zugänglich. Aus diesem Grund mussten einige Wahllokale der Europawahl verlegt werden. Dies betraf auch mehrere Orte im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld. Durch die schnelle Reaktion der Bürgermeister rechne man nicht mit einer Wahlbeeinträchtigung, teilte das Land der Nachrichtenagentur APA mit.

Die Feuerwehren mussten zu zahlreichen Einsätzen ausrücken, alleine mehr als 800 mal in Graz. In Neudau in der Steiermark wurde ein überflutetes Altenheim evakuiert. 40 Personen wurden in Sicherheit gebracht, sagte ein Sprecher des Katastrophenschutzes der APA. Der Zivilschutzalarm in Deutschfeistritz wurde am Sonntagmittag aufgehoben. Zu diesem Zeitpunkt gab es keine Meldungen über Tote oder Verletzte.

Auch im Land Salzburg mussten die Feuerwehren zu Einsätzen ausrücken. Im Lammertal (Bezirk Tennengau) und in Pfarrwerfen (Bezirk Pongau) waren in der Nacht zum Sonntag insgesamt 200 Feuerwehrleute im Einsatz. Nach Angaben des Salzburger Landesfeuerwehrverbandes waren zahlreiche Keller überflutet und mussten leergepumpt werden. Außerdem beseitigten die Wehren umgestürzte Bäume. Die Werfenwenger Landesstraße (L229) wurde auf einer Länge von rund 200 Metern unterspült und darum gesperrt.

Vereinzelt kam es auch in Deutschland zu Gewittern. In Veringenstadt bei Reutlingen pumpte die Feuerwehr Keller aus und befreite zwei überflutete Straßenkreuzungen vom Wasser.

Für den Sonntag sind weitere Unwetter prognostiziert. In Alpennähe rechnete der DWD mit bis zu 40 Litern pro Quadratmeter sowie mit Hagel und Sturmböen mit bis zu 90 Kilometern pro Stunde.


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Quellen[Bearbeiten]