Bombenanschläge in Kairo
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Kairo (Ägypten), 23.02.2009 – Am gestrigen Sonntag ereigneten sich bei einem Café im Basarviertel „Khan-el-Khalili“ in der ägyptischen Hauptstadt Kairo zwei Bombenanschläge. Bei den Bomben handelte es sich um selbst gebastelte Sprengsätze, von denen nur einer detonierte. Eine französische Touristin starb durch die Explosion eines der Sprengsätze, die vermutlich von einem Dach geworfen wurden. 21 weitere Menschen wurden verletzt. Der andere Sprengsatz detonierte nicht und konnte rechtzeitig von der Polizei entschärft werden.
Zu dem Anschlag bekannte sich keine der islamistischen Gruppierungen Ägyptens. Die ägyptische Muslimbruderschaft distanzierte sich von der Tat ausdrücklich. Auch die islamistische Untergrundorganisation al-Dschamaʿa al-islamiyya, die für den Anschlag von Luxor im Jahr 1997 verantwortlich ist, hat inzwischen der Gewalt abgeschworen. Vereinzelte Entführungen von Touristen waren in den letzten Jahren von anderen Gruppierungen, überwiegend lokalen Stammesangehörigen, verübt worden.
Ägyptische Medienvertreter gehen davon aus, dass aufgebrachte Jugendliche den Anschlag vom Sonntag verübten. Der islamistische Anwalt Muntassir al Zayat vermutet als Motiv für die Tat die Unzufriedenheit Jugendlicher, die sich von der ägyptischen Regierung im Stich gelassen fühlten und von der Haltung der Regierung im jüngsten Gaza-Konflikt enttäuscht seien.
Die ägyptische Polizei hat inzwischen fünf Personen festgenommen, alle ägyptischer Herkunft. Sie sollen sich laut Polizeiangaben zum Zeitpunkt des Angriffs in der Nähe des Tatortes aufgehalten haben. Der Platz steht unter ständiger Beobachtung durch die ägyptische Polizei.
Quellen
- bbc.co.uk: „Several injured in blast in Cairo“ (22.02.2009)
- heute.de: „Tote und Verletzte bei Bombenexplosion in Kairo“ (22.02.2009)
- tagesschau.de: „Mindestens eine Tote und 17 Verletzte in Kairo“ (22.02.2009, 21:06 Uhr)
- focus.de: „Erste Festnahmen nach Bombenanschlag in Kairo“ (23.02.2009, 13:05 Uhr)
- faz.net: „Keine Terrorprofis, sondern frustrierte Jugendliche“ (23.02.2009)