Zum Inhalt springen

BlueGene/L: Neuer Rekord bei Supercomputern

aus Wikinews, einem freien Wiki für Nachrichten
Artikelstatus: Fertig
Bitte keine weiteren inhaltlichen Veränderungen vornehmen, sondern einen Folgeartikel schreiben.

Boston (USA), 25.03.2005 - Der vom US-Konzern IBM entwickelte Supercomputer BlueGene/L hat seinen eigenen Rechenrekord gebrochen.

Einer Mitteilung des US-Energieministeriums zufolge, in dessen Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) der Höchstleistungsrechner eingesetzt wird, stellte BlueGene/L mit einer Leistung von 135,3 Teraflops eine neue Bestleistung auf. BlueGene habe damit seinen eigenen Rekord von 70,7 Teraflops aus dem Vorjahr annähernd verdoppelt, mit der er bereits den bis dorthin führenden NEC Earth Simulator auf Platz zwei verwiesen hatte. Aber damit muss noch längst nicht das Ende der Fahnenstange erreicht sein: Die theoretische Leistung der Maschine liege bei 360 Teraflops. Die Leistungssteigerung sei durch Verdopplung der Rackanzahl auf 32 erreicht worden, heißt es in einer Mitteilung. Jedes Rack ist demnach mit 1024 Dual-Prozessoren bestückt, die sich von denen normaler PCs nicht unterscheiden.

Der weitere Ausbau solle unter anderem dazu dienen, unterirdische Atomtests überflüssig zu machen, weil deren Ergebnisse dann durch entsprechend zuverlässige Berechnungen ersetzt werden könnten, wie man sich erhofft.

Mit der neuen Bestleistung übertrifft BlueGene auch einen von Silicon Graphics (SGI) für die NASA entwickelten Supercomputer, der im November 2004 auf 51,9 Teraflops (Trillion floating-point operations per second - Rechenschritte pro Sekunde) kam. Zum Vergleich: Der Superrechner der 70-er Jahre schlechthin, der legendäre Cray-1 für das Los Alamos National Laboratory (Ersteinsatz 1976), brachte es gerade einmal auf 80 Megaflops, was damals schier überwältigend war.

Die schnellsten Supercomputer der Welt derzeit:

  • 1. Blue Gene/L, USA
  • 2. Columbia, USA
  • 3. Earth Simulator, Japan
  • 4. MareNostrum, Spanien
  • 5. Thunder, USA

Supercomputer werden unter anderem für die Lösung komplexer wissenschaftlicher Probleme eingesetzt, etwa in der Chemie zum besseren Verständnis von Molekülstrukturen, bei Wetter- und Klimastudien, bei denen meist ungeheure Datenmengen anfallen - so zum Beispiel um eine besonders aktuelle Anwendung zu nennen, bei der Tsunami-Vorhersage. Mehr und mehr kommen sie allerdings auch bei der Bewältigung eher alltäglicher Aufgaben zum Einsatz, beispielsweise in der Verkehrsplanung.

IBM hat jedoch unlängst eine Abteilung gegründet, die die Anwendungsgebiete auch ins Geschäftliche ausdehnen soll. So kann man die Rechenkraft jener Computer in Neuseeland, die die künstlichen Charaktere und Landschaften – zum Beispiel Gollum, Balrog und Mittelerde - für die Verfilmung von Der Herr der Ringe schufen, mittlerweile auch mieten - auf Stundenbasis und pro eingesetztem Prozessor.

Quellen