Bernie Ecclestones Saisonfazit

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Artikelstatus: Fertig 21:26, 20. Okt. 2005 (CEST)
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London (Großbritannien), 19.10.2005 – Formel-1-Chef Bernie Ecclestone zieht sein Fazit unter die Saison 2005. Die längste Formel 1 Saison der Geschichte, an dessen Ende mit Fernando Alonso der jüngste Weltmeister aller Zeiten gekürt wurde und mit Kimi Räikkönen zum ersten Mal ein Fahrer mit sieben Siegen nicht Weltmeister wurde.

Weltmeister Fernando Alonso bei der Arbeit

„Fernando ist ein exzellenter Weltmeister, super. Etwas Besseres als Alonso als Weltmeister konnte uns gar nicht passieren. Von den jungen, aufstrebenden Fahrern ist er der, der am weitesten ist“. Der Zampano spart nicht mit Lob für den jungen Spanier, der ihn an den vierfachen Weltmeister Alain Prost erinnert: „Fernando fährt wie Alain. Er denkt viel und macht genau das, was du zum Siegen machen musst.“

Außerdem hofft Ecclestone, dass Michael Schumacher seinen Ende kommender Saison endenden Vertrag verlängern wird. „Ich hoffe, dass Michael noch lange weiterfährt. Er ist eine Marke. Michael hat Ferrari zu dem gemacht, was das Team in den letzten Jahren gewesen ist.“ Er geht davon aus, dass der Kerpener 2006 wieder an der Spitze fahren wird: „Ferrari wird ihm im nächsten Jahr wieder ein siegfähiges Auto hinstellen. Damit wird Michael so lange um Siege fahren, wie er will.“

Insgesamt sieht der 74jährige Brite die Saison als Erfolg an: „95 Prozent der Saison waren sehr positiv. Die restlichen fünf Prozent entfallen auf die Vorgänge in Indianapolis. Das war nicht gut für uns. Es gab viel Ärger und viele Klagen“, sagte Ecclestone: „Aber so ist das halt in Amerika. Da wirst du schon verklagt, wenn du fünf Minuten nach 12:00 Uhr noch ‚Guten Morgen‘ sagst.“

Zudem äußerte er seine Vorstellungen von künftiger Kostenersparnis in der Formel 1, allerdings ohne die Technologie soweit zu beschneiden, dass der Anspruch auf die Königsklasse des Motorsports verlorgen ginge: „Technologie dürfen wir nicht verbieten. Aber die Geldverschwendung durch die vielen Tests muss aufhören. Doch da sind wir auf einem guten Weg. Wenn es mittelfristig nur einen Reifenhersteller gibt, sind die vielen Tests nicht mehr notwendig.“ Auch die 2003 refomierte Punkteregel, die einem Sieger nur zwei Punkte mehr als dem Zweiten gibt, hält er für falsch: „Es muss einen größeren Anreiz für Siege geben. In diesem aktuellen Format kann es passieren, dass eines Tages jemand Weltmeister wird, ohne ein Rennen gewonnen zu haben.“

Kritik äußerte Ecclestone allerdings an den an der Formel 1 beteiligten Automobilherstellern, die damit drohen, für 2008 eine Alternativserie auszuschreiben: n Herstellern und deren Bestrebungen, eine eigene Rennserie zu gründen. „Die Hersteller haben die Formel 1 nicht zu dem gemacht, was sie ist. Sie haben nichts investiert und nichts riskiert“, so Big Bernie. „Statt mehr vom Kuchen zu wollen, sollten sie vom eigenen Kuchen mehr abgeben. Sollen sie doch ihre eigene Serie machen. Hier in der Formel 1 haben sie einen riesigen Vorführraum für ihre Produkte. Aber sie haben in den letzten Jahren das Fenster zu diesem Raum so zersplittert, dass man ihre Produkte nicht mehr erkennen kann. Sie schaden sich selbst.“

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