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Bahnanschlag in Frankreich: Hinweise auf linksradikalen Hintergrund

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Veröffentlicht: 16:10, 29. Jul. 2024 (CEST)
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Bahnanschlag in Frankreich: Hinweise auf linksradikalen Hintergrund


Die durch die Anschläge betroffenen Strecken

Paris (Frankreich), 29.07.2024 – Kurz vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele in Paris am Freitag gab es mehrere Brandanschläge auf das französische Bahnnetz, die starke Beeinträchtigungen des Schnellzugverkehrs zur Folge hatten. Auch einige Sportler waren davon betroffen, die deswegen nicht der Eröffnungszeremonie beiwohnen konnten.

Die Anschläge auf Knotenpunkte des Zugverkehrs hatten in der Nacht auf Freitag stattgefunden, wobei Signalanlagen angezündet und Kabel durchtrennt wurden. Insgesamt gab es Angriffe auf drei der vier TGV-Linien, darunter auch die Ostroute zwischen Paris und Straßburg. Mehr als 800.000 Fahrgäste waren davon betroffen, wie die französische Bahn SNCF mitteilte. Ein weiterer mutmaßlicher Anschlag südlich von Paris konnte verhindert werden, da Bahnmitarbeiter die Personen bemerkten und die Polizei verständigten. Schon kurz nach den Anschlägen begann die Bahn mit Hochdruck die Wiederinstandsetzung.

Nach dem Anschlag ermittelte die Pariser Staatsanwaltschaft wegen „Schädigung von Staatsinteressen“. Der französische Geheimdienst wurde eingeschaltet, um die Täter zu finden, so der Politiker Gabriel Attal. Man könne annehmen, dass die Anschläge geplant und kalkuliert waren, so der Chef der SNCF, Jean-Pierre Farandou. Die französische Zeitung „Le Parisien“ berichtete in einem jüngst veröffentlichten Artikel von einem Schreiben einer linksradikalen und olympia-kritischen Organisation der Ultralinken, das an verschiedene französische und internationale Medien geschickt worden sei. Die Verfasser bekennen sich darin zum Anschlag. Ob es sich um die wirklichen Täter handele, werde nun geprüft, die Spur werde laut „Le Parisien“ aber als ernst eingestuft, da dieses Bekennerschreiben über dieselbe E-Mail-Adresse gesendet wurde, die bereits in Ermittlungen gegen linke gewaltbereite Protestbewegungen aufgefallen war.

Am Sonntag nahm die Polizei auf einem Bahngelände dann einen linksextremen Aktivisten fest, der Schlüssel zu technischen Anlagen der SNCF, Schneidzangen und linksextreme Schriften im Auto gehabt haben soll, wie es aus Polizeikreisen heißt.

Die Sicherheitsmaßnahmen im Bahnverkehr wurden nach dem Anschlag deutlich erhöht; mehr als eintausend Mitarbeiter wurden für Wartungskontrollen mobilisiert und dutzende Teams der Eisenbahnsicherheitsbehörde sowie Drohnen zur Überwachung des Netzes hinzugezogen.

Bundeskanzler Scholz verurteilte die Anschläge bei einem Besuch der deutschen Botschaft in Paris: „Das ist etwas, was absolut zu verurteilen ist. Ein solches Fest des Friedens mit Gewalttaten zu stören, kann niemals akzeptiert werden und verlangt entschiedenste Zurückweisung.“ Die Störungen sind mittlerweile weitestgehend behoben, der Schienenverkehr läuft wieder normal.

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Quellen

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