Ayaan Hirsi Ali stellt in Berlin neues Buch vor: „Ich klage an“

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Berlin (Deutschland), 31.05.2005 – Die in Somalia geborene und in den Niederlanden lebende Autorin Ayaan Hirsi Ali hat am Montag in Berlin ihr neues Buch „Ich klage an“ der Presse vorgestellt.

Hirsi Ali ist niederländische Parlamentsabgeordnete und durch einen Kurzfilm („Submission“) bekannt geworden, der die Unterdrückung muslimischer Migrantinnen anprangerte. Der Regisseur des Films, Theo van Gogh, war im November 2004 in Amsterdam Opfer eines islamistisch motivierten Attentats geworden.

Bei ihrer Buchvorstellung am Montag in Berlin kritisierte die 39-Jährige erneut die politischen Ansätze des multikulturellen Toleranzmodells, das sie als eine „gutgemeinte Form der Apartheid“ bezeichnete. Damit sei eine Haltung verbunden, die die Unterdrückung von Frauen und Mädchen durch Genitalverstümmelung, so genannte Ehrenmorde an jungen Türkinnen und das Eingesperrtsein junger Frauen in den „Jungfrauenkäfigen“ der Immigrantenghettos unter dem Mantel religiöser und kultureller Toleranz stillschweigend ignoriere. In ihrem Buch, das in Deutschland auch auf türkisch erscheinen soll, gibt sie z.B. „Tipps für Muslimas, die weglaufen wollen“. Das nicht Tolerierbare dürfe nicht toleriert werden. Es müsse der Kampf aufgenommen werden gegen die islamistische Propaganda. „Warum sollen wir ignorieren, dass mitten unter uns Frauen unterdrückt, geschlagen, versklavt werden?“

Ayaan Hirsi Ali ist bekannt für ihre provokativen Auftritte gegenüber dem Islam und der von ihr kritisierten weichen Multi-Kulti-Haltung der westlichen Gesellschaften, die sich durch eine falsch verstandene Toleranz gegenüber der religiös verbrämten Unterdrückung von Mädchen und Frauen im Islam auszeichne. Sie muss seit dem Mord an Theo van Gogh an einem versteckten Ort leben, um sich vor Morddrohungen zu schützen. Zur Vorstellung ihres Buches in Berlin erschien sie mit mehreren Personenschützern.

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Quellen