Auch Evangelische Kirche im Rheinland meldet Missbrauchsfälle
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Düsseldorf (Deutschland), 22.03.2010 – Meldungen von Missbrauchsfällen im Bereich kirchlicher Einrichtungen ziehen weitere Kreise. Heute meldet die Evangelische Kirche im Rheinland, in den vergangenen Wochen hätten sich sechs Männer und Frauen aus Nordrhein-Westfalen und drei aus Rheinland-Pfalz gemeldet, die Opfer körperlicher Gewalt und Erniedrigungen geworden seien. In drei Fällen wird von der Kirche wegen sexuellen Missbrauchs ermittelt. Die Fälle lägen zum Teil jahrzehntelang zurück, so dass eine strafrechtliche Verfolgung nicht mehr möglich sei. Vizepräses Petra Bosse-Huber erklärte dazu heute auf einer Pressekonferenz: „Wir sind beschämt und entsetzt, dass solche Übergriffe offenbar auch in Einrichtungen im Bereich unserer Landeskirche und ihrer Diakonie stattgefunden haben. Wir bitten die Opfer um Verzeihung!“
Konkret geht es um Vorfälle in Schulen und Internaten in landeskirchlicher Trägerschaft. Die Kirchenleitung erklärte, sie wolle auch dem Verdacht der Vertuschung nachgehen. Ähnlichkeiten mit der Situation in der katholischen Kirche bezüglich der Vertuschung von Missbrauchsfällen in Deutschland sieht Bosse-Huber nicht. Die rheinische Kirche habe, so erklärte sie, bereits 2003 als erste deutsche Landeskirche ein Verfahren zum Umgang mit Missbrauchsfällen eingeführt, das sich an dem niederländischem Vorbild orientiere.