Anschlag auf Buskonvoi in Syrien international geächtet
Veröffentlicht: 21:04, 18. Apr. 2017 (CEST) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Aleppo (Syrien), 17.04.2017 – Ein Selbstmordattentäter tötete bei einem Anschlag in Raschidin auf einen Buskonvoi am Ostersonntag, der Menschen aus den umkämpften Städten Al-Fu'ah und Kafriya nach Aleppo bringen sollte, mindestens 126 Menschen, darunter 68 Kinder und 13 Frauen. Die syrische Regierung und die Rebellen einigten sich darauf, dass die Bewohner der beiden seit mehr als zwei Jahren belagerten Städte, diese mit einem Buskonvoi bestehend aus 75 Bussen verlassen können. Der Selbstmordattentäter war am Steuer eines mit Lebensmitteln befüllten Busses, als er sich in die Luft sprengte. 98 Tote seien Flüchtlinge aus den belagerten Städten, die restlichen Tote Hilfskräfte und Kämpfer der Rebellen, die den Ablauf des Konvois überwachten.
International wurde der Anschlag geächtet. Das Kinderhilfswerk UNICEF reagierte auf die Tat mit Wut und Entsetzten. Der Direktor des Hilfswerks, Anthony Lake, sagte: „Nach sechs Jahren Krieg und Gemetzel in Syrien ist das ein neuer Horror, der das Herz eines jeden bricht, der eins hat. [...] Wir dürfen uns davon nicht nur wütend machen lassen, sondern müssen unsere Entschlossenheit erneuern, unschuldigen Kindern in Syrien zu helfen.“ Das Auswärtige Amt der Bundesrepublik verurteilte den Anschlag als zutiefst erschütternd. Auch das Außenministerium der Vereinigten Staaten kritisierte den Anschlag als barbarische Tat. Oberste Priorität sei es, die Niederschlagung der Terroristen in Syrien, einschließlich des Islamischen Staats und al-Qaida, hieß es vom Sprecher Mark Toner.
Weiterhin ist unklar, wer hinter dem Anschlag steckt. Bisher hat sich niemand zu der Tat bekannt. Gegenwärtig beschuldigt man sich gegenseitig. Die Aktivisten der Opposition machen Regierungsanhänger verantwortlich, die staatliche Nachrichtenagentur „Sana“ dagegen spricht von einem Terroristen, der sich in die Luft gesprengt habe. Ein Journalist der Deutschen Presse Agentur (dpa) befand sich nahe der Explosion und berichtet, dass Kinder zu einem Auto rannten, dass Chips zum Essen verteilt hatte. 15 Minuten später sei es zu der Explosion in der Nähe des Wagens gekommen.
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