„Strike Bike“ – Streikende, von Kündigung bedrohte Arbeiter haben Fahrradwerk übernommen
Veröffentlicht: 22:03, 26. Sep. 2007 (CEST) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Nordhausen (Deutschland), 26.09.2007 – Etwa 135 ehemalige Beschäftigte der „Bike Systems GmbH“ haben am 19. September in den seit über zwei Monaten von ihnen besetzen Werkhallen die Arbeit in Eigenregie wieder aufgenommen. Unterstützt werden sie dabei von der Gewerkschaft „Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union“ (FAU/IAA). Für den Erhalt der Arbeitsplätze wurde das Fahrradmodell „Strike Bike“ (englisch für „Streikrad“") entworfen. Gehen bis zum 2. Oktober 2007 mindestens 1.800 verbindliche Bestellungen für das „Strike Bike“ ein, so kann kostendeckend gearbeitet werden.
Im Dreischichtbetrieb wurde das Fahrradwerk besetzt, um einer Schließung und einer anschließenden Demontage der Produktionsanlagen vorzubeugen. Bereits Ende 2006 wurde im sächsischen Neukirch ein Werk geschlossen. Eigentümer beider Werke ist seit 2006 die texanische Gesellschaft „Lone Star Investment“. Lone Star Investment hat Konkurs für die „Bike Systems GmbH“ angemeldet – gegen den Protest der Beschäftigten, die mit der Firma verhandeln wollten, da ihrer Meinung nach wirtschaftliches Arbeiten weiterhin möglich ist. Bike Systems ist nach der Übernahme der Fahrradmarke „Biria“ durch Lone Star Investment entstanden.
Um produzieren zu können, muss zunächst Material finanziert werden. Das Geld dafür ist aber nicht vorhanden. Darum ist es wichtig, auf verbindliche Bestellungen bauen zu können. Eine langfristige Lösung sehen die Beschäftigten in dieser Aktion noch nicht. Sie ist als Signal gedacht und soll zeigen, dass das Werk kostendeckend produzieren kann. Die Werkhallen sind noch bis Anfang Oktober angemietet.
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Quellen
- strike-bike.de: „Hintergrund“
- nd-online.com: „Aufmüpfiges Kollektiv sucht Kunden“ (21.09.2007)
- jungewelt.de: „Strike-Bike aus Nordhausen“ (21.09.2007)
- linkszeitung.de: „Das Strike-Bike – ein Solidaritäts-Fahrrad aus Nordhausen“ (22.09.2007)