Überkapazitäten bei Opel gefährden Arbeitsplätze
Artikelstatus: Fertig 23:49, 11. Apr. 2007 (CEST) Bitte keine weiteren inhaltlichen Veränderungen vornehmen, sondern einen Folgeartikel schreiben. |
Dudenhofen (Deutschland), 11.04.2007 – Der Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) hat Pläne zum Abbau von Arbeitsplätzen bei Opelstandorten in Deutschland. Der GM-Verantwortliche von Europa, Carl-Peter Forster, sagte am Donnerstag im Opel-Testzentrum Dudenhofen bei Frankfurt: „In einigen Werken könnte es sein, dass Leute entlassen werden. Wir wissen aber nicht, wo und wie viele Stellen“. Im Extremfall könnte auch ein ganzer Standort geschlossen werden. Hintergrund der Diskussion sind Sanierungspläne des Konzerns im Zusammenhang mit der Erwartung von Überkapazitäten bei der Produktion des neuen Opel-Modells Astra, das ab 2010 gebaut werden soll. Während die Produktivität der Werke ständig wachse, stagniere der Markt für das Opelmodell. Die erwarteten Überkapazitäten sollen werksinternen Berechnungen zufolge von 88.000 Stück bis zu fast 280.000 Stück im Jahr 2010 ansteigen. Als Kennziffer der gleichzeitig wachsenden Produktivität kann die aufgewendete Arbeitszeit pro Stück dienen: Beim neuen Astra soll dieser Wert von 24 Stunden pro Auto auf 15 Stunden sinken.
Zurzeit bewerben sich betriebsintern mehrere Standorte um die Produktion des künftigen Astra. Es sind dies die Standorte Bochum, Ellesmere Port (Großbritannien), Antwerpen (Belgien), Gliwice (Polen) und im schwedischen Trollhättan. Um die dabei vorgesehenen Modalitäten würden zurzeit Verhandlungen zwischen Vorstand und Arbeitnehmervertretern aus mehreren europäischen Ländern geführt, sagte Opel-Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz dem „Handelsblatt“. Um die Einsparungsziele des Mutterkonzerns zu erfüllen, würden gravierende Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen der Beschäftigten ins Spiel gebracht. Die sich bewerbenden Werke müssen bestimmte Bedingungen erfüllen, um bei der Wahl des zukünftigen Produktionsstandortes berücksichtigt zu werden: Erhöhung der Anzahl der Schichten pro Woche auf 15 oder mehr, dadurch bedingt wahrscheinlich Samstagarbeit, keine Extrazulagen bei Nachtschichten mehr, Einsatz von Leiharbeitern zur Erhöhung der Flexibilität des Arbeitskräfteeinsatzes – möglicherweise soll der Anteil von Leiharbeitskräften auf bis zu 15 Prozent steigen.
Im Jahr 2006 hatte GM im Rahmen seiner Rationalisierungsstrategie in seinen europäischen Standorten bereits 12.000 Arbeitsplätze abgebaut, schwerpunktmäßig in Deutschland.
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Quellen
- reuters.com: „Bei Opel offenbar erneut tausende Jobs in Gefahr“ (11.04.2007, 6:44 Uhr)
- capital.de: „General Motors droht mit weiterem Arbeitsplatzabbau bei Opel“ (29.03.2007)