Österreichische Sahara-Geiseln dank Gaddafi und Haider frei
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Bamako (Mali) / Wien (Österreich), 06.11.2008 – Das in der Sahara entführte Salzburger Touristen-Paar Wolfgang Ebner und Andrea Kloiber war vergangenen Freitag nach acht Monaten der Geiselhaft im Norden von Mali freigelassen worden. Neben einen Krisenstab der in Wien tätig war, sandte Österreich unter anderen auch den Sonderbotschafter Anton Prohaska zur Vermittlung nach Afrika um eine Befreiung dieser zu erreichen. Dabei wurde aber ausdrücklich betont, man sei nicht erpressbar und würde kein Lösegeld zahlen. Die Geiseln wurden nach der Freilassung am darauffolgenden Samstag unter Militärschutz der Armee Malis in deren Hauptstadt gebracht, wo sie per Flugzeug in ihr Heimatland gebracht, und von dort aus anschließend durch einen Hubschrauber ins Wiener Heeresspital geflogen wurden. Dennoch, war bis zuletzt nicht bekannt, woher das von den Entführern verlangte Geld geflossen sein könnte.
Wie die algerische Zeitung „Liberte, Mounir Boudjema“ berichtete, spielte dabei Muammar al-Gaddafi eine wesentliche Rolle. Gaddafis Sohn (Saif al-Islam al-Gaddafi), der mit dem kürzlich verstorbenen österreichischen Politiker Jörg Haider Kontakt hatte, war von diesem, der als Vermittler agierte, überredet worden, sich für die Befreiung der Geiseln einzusetzen. Der libysche Revolutionsführer Gaddafi soll daraufhin das Lösegeld in der Höhe von fünf Millionen Euro bezahlt haben. Es wurde klar betont, dass Gaddafi nur auf Haiders Bitte hin gezahlt habe, das Geld kam aus gleichnamiger bekannten libyschen Gaddafi-Stiftung.
Das Paar war im Februar 2008 von der al-Qaida im islamischen Maghreb in Süd-Tunesien verschleppt worden. Deren Entführer forderten die Befreiung von zehn Gesinnungsgenossen aus tunesischen und algerischen Gefängnissen und ein Lösegeld in der Höhe von fünf Millionen Euro. Im März hatte der damalige Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider bekannt gegeben, dass der Vorstand der Gaddafi-Stiftung bereits mit den Entführern verhandelte. Haider hatte von Gaddafis Sohn über „gute Entwicklungen“ der Verhandlungsgespräche damals gesprochen.
Kurz danach jedoch, verlautbarte eben diese Stiftung, eigentlich gar „keine“ Kontakte zu den Entführern der Touristen zu haben, dies geschah im Zuge von Krawallen durch die Tuareg-Rebellen. Bis zuletzt wurden noch Forderungen von „regionaler Natur“ wie den Zugang zu Wasser, die Nutzung von Bodenschätzen und Wegerechte gestellt. Das österreichische Außenministerium dementiert weiterhin den Forderungen nach Lösegeld, nachgegangen zu sein.
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Quellen
- orf.at: „Ungewissheit hat ein Ende“ (31.10.2008)
- oe24.at: „So sind die ‚Sahara-Geiseln‘ frei gekommen“ (31.10.2008)
- kurier.at: „Gefangenschaft in der Sahara“ (31.10.2008)
- Mounir Boudjema-Liberte-Algérie: „Alors que la Libye a payé 5 millions d’euros pour les otages autrichiens...“ (03.11.2008)
- oe24.at: „Muammar al-Gaddafi soll Lösegeld bezahlt haben“ (04.11.2008)
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