Urteil im Kassandra-Prozess
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Velbert (Deutschland), 28.04.2010 – Der mittlerweile 15-jährige Förderschüler, der im Herbst vergangenen Jahres die neunjährige Kassandra aus Velbert-Neviges bei Essen mit einem Stein auf den Kopf schlug und anschließend in einem Gulli versteckte, wurde heute vom Landgericht Wuppertal zu achteinhalb Jahren Jugendstrafe verurteilt. Der Prozess endete nach drei Wochen und sieben Verhandlungstagen mit einem Schuldspruch wegen versuchten Mordes, nachdem der Angeklagte am ersten Tag überraschend erstmals die Tat zugegeben hatte. Mit dem Urteil übertraf das Gericht noch die Forderung der Staatsanwaltschaft, die sieben Jahre und zehn Monate gefordert hatte. Die Verteidigung hatte auf fünf Jahre plädiert. Das Gericht begründete die Strafhöhe mit der besonderen Gründlichkeit und Brutalität, die der Angeklagte bei der Tat an den Tag gelegt habe.
Erstmals wurden auch Details eines Motivs und zur Tat selbst bekannt. Nach Aussage eines Justizsprechers hatte der Angeklagte die Tat aus Rache begangen, weil das Mädchen ihn einmal verpetzt hatte und er deshalb nicht mehr mit seinem Bruder spielen durfte. Der Täter hatte das Mädchen deshalb zunächst mit der Faust geschlagen, bevor er es mit einem Betonstein auf den Schädel schlug. Anschließend zerrte er es in den Gulli und warf noch mit bis zu 19 Kilogramm schweren Steinen auf den Kopf des Kindes, um es zu töten und seine Tat zu vertuschen. Anschließend zog er den Gulli zu und versteckte diesen mit Laub und Ästen. Nach sieben Stunden wurde das Mädchen von einem Suchhund gefunden.
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Quellen
- RP Online: „Velbert - Achteinhalb Jahre Jugendhaft im Fall Kassandra“ (28.04.2010)
- Hamburger Abendblatt: „Morden für Petzen - Achteinhalb Jahre für Kassandras Peiniger“ (28.04.2010)