Thailänderin bestieg falschen Bus und war 25 Jahre verschwunden

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Artikelstatus: Fertig 13:09, 9. Feb 2007 (CET)
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Bangkok (Thailand), 09.02.2007 – Nachdem sie einen falschen Bus genommen hatte, blieb eine Thailänderin rund 25 Jahre verschollen. Die heute 76-jährige Jaeyaena Beuraheng stammt aus der Provinz Narathiwat im Süden Thailands. Hierbei handelt es sich um eine von drei Provinzen muslimischer Prägung. Diese wurden erst vor etwa 100 Jahren von Thailand annektiert, blieben kulturell aber unabhängig. Die Bevölkerung besteht zu rund 80 Prozent aus Muslimen, die ihre Muttersprache Malayisch beibehalten haben.

Auch Jaeyaena Beuraheng konnte Thailändisch weder sprechen noch schreiben. Sie beherrschte nur Yawi, einen Dialekt, der nur in diesem Teil Thailands von Moslems gesprochen wird. Zum Einkaufen nahm sie den Bus über die Grenze nach Malaysia. Als sie wieder zurück wollte, erwischte sie einen falschen Bus und landete stattdessen im etwa 1.200 Kilometer nördlich gelegenen Bangkok. Nach einer erneuten Busfahrt war sie noch einmal weitere 700 Kilometer weiter nördlich gelandet, berichtete die Tageszeitung „Nation“ am Dienstag.

Sie versuchte, sich als Bettlerin durchzuschlagen, und wurde fünf Jahre später als illegale Immigrantin festgenommen und in ein Obdachlosenzentrum gebracht. Dort ist die Frau jahrelang geblieben. Die Angestellten hätten ihr den Namen „Mrs. Mon“ gegeben, weil ihr Gemurmel nach einer Stammessprache aus dem benachbarten Birma klang, sagte die Leiterin der Einrichtung laut einem Zeitungsbericht.

Die Herkunft der Thailänderin konnte erst geklärt werden, als drei Auszubildende aus Narathiwat, dem Heimatort von Jaeyaena Beuraheng, in das Heim kamen. Sie kamen mit der alten Dame ins Gespräch und machten schließlich ihren jüngsten Sohn, Mamu, ausfindig, der jetzt 35 Jahre alt ist. Sie sandten ihm ein Bild über das Mobiltelefon. Mamu war schockiert, aber überglücklich, als er das Bild sah. Er und seine Brüder und Schwestern hatten jahrelang nach ihrer Mutter gesucht, und schließlich wurde ihnen erzählt, sie sei von einem Zug in Yala überfahren worden. Mamu: „Ich erinnerte mich noch an ihr Gesicht, obwohl ich sie 25 Jahre nicht gesehen habe.“ Zurück zu ihrer Familie fuhr Jaeyaena Beuraheng dann mit dem Zug.

Quellen