Task Force des Deutschen Fußballbundes

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Artikelstatus: Fertig 10:16, 1. Dez. 2006 (CET)
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Frankfurt am Main (Deutschland), 01.12.2006 – Als Reaktion auf zahlreiche Fälle von Rassismus und Gewalt in deutschen Fußballstadien beschlossen der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball-Liga (DFL) am 31. Oktober, eine gemeinsame Task-Force einzusetzen.

Das Ziel des Gremiums ist laut einer Pressemitteilung des DFB, „sich einen detaillierten Überblick über aktuelle Entwicklungen in den Landesverbänden und deren Vereinen sowie eventuell in den Bundesligen zu verschaffen, um kurz- und langfristige Maßnahmen im Kampf gegen Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus zu initiieren und koordinieren“. Als Beispiele für Rassismus und Gewalt in Stadien führt der DFB die Begegnungen FC Augsburg – TSV München 1860 (2. Bundesliga) und Hertha BSC Berlin II – 1. FC Dynamo Dresden (Regionalliga Nord) an. Für Aufsehen sorgte aber auch das Spiel zwischen den Kreisligamannschaften VSG Altglienicke II und TuS Makkabi Berlin, das am 26. September stattfand. Die Spieler des TuS Makkabi Berlin hatten wegen antisemitischer Äußerungen und Bedrohungen das Spielfeld verlassen. Eine Gruppe von etwa zehn bis 15 Personen unter den Fans des VSG Altglienicke äußerte nach Darstellung des Berliner Vereins rechtsradikale Parolen wie „Hier regiert nicht der DFB, hier regiert die NPD“. Dem Schiedsrichter wird in einer Pressemitteilung von TuS Makkabi Berlin vorgeworfen, nicht angemessen auf die rassistischen Parolen und Bedrohungen reagiert zu haben. Am 13. Oktober urteilte das Sportgericht des Berliner Fußballverbands, dass die Partie wiederholt werden müsse. Zudem wurden Maßnahmen gegen den VSG Altglienicke verhängt und der Schiedsrichter der Partie lebenslänglich gesperrt. Die drei beteiligten Parteien legten Berufung gegen das Urteil ein.

Vorfälle dieser Art gibt es hauptsächlich bei unterklassigen Vereinen. Dies führt der DFB auf die modernen Stadien und Sicherheitsmaßnahmen bei den Vereinen der ersten und zweiten Fußballbundesliga zurück.

Auch auf einem Treffen der DFL-Führung mit Fanvertretern am 27. November wurde über das Thema Rassismus diskutiert. Beschlossen wurde für Anfang 2007, ein „Fachgespräch Rassismus und Diskriminierung im Profifußball“ durchzuführen. Weiterhin soll das Betreuungssystem für Fußballfans verbessert werden. Unter anderem soll ein Handbuch als Anleitung für Fanbetreuer entstehen.

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Quellen