Täter stand unter Stress - Mirco war ein Zufallsopfer
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Mönchengladbach (Deutschland), 28.01.2011 – Im Fall des ermordeten 10-jährigen Mirco aus Grefrath am Niederrhein haben Staatsanwaltschaft und Polizei am heutigen Mittag in einer Pressekonferenz weitere Details bekannt gegeben. Der 45-jährige Täter, Olaf H., aus dem nur wenige Kilometer entfernten Schwalmtal sei ein unauffälliger, fürsorglicher Familienvater von drei Kindern, der für den an der Arbeitsstelle aufgebauten Druck ein Ventil gesucht habe. Der Telekom-Mitarbeiter sei am Tatabend von seinem Vorgesetzten „zusammengefaltet“ worden, so Ingo Thiel, Leiter der Sonderkommission Mirco. Auf seinem Heimweg stieß er dann zufällig auf das Opfer, überholte ihn und sprach ihn an. Der offenbar geschockte Junge stieg daraufhin zu Olaf H. ins Auto. Wahrscheinlich ist es kurz darauf in einem nahegelegenen Waldstück zu den Übergriffen gekommen.
In einer dreistündigen Vernehmung gab Olaf H. die Tat zu und führte die Ermittler zum Fundort der Leiche. Dieser befindet sich einige Kilometer nördlich des Suchgebietes, welches die Beamten zuvor mit Hundertschaften, Spürhunden, aber auch mit Tornados abgesucht hatten.
Kommissionsleiter Thiel: „Er hat ihn entführt, entkleidet und versucht, sich an ihm zu vergehen.“ Weitere Details – weder zu dem genauen Tathergang noch zur Todesursache – wollten die Ermittler noch nicht preisgeben, sowohl aus ermittlungstaktischen als auch aus Gründen der Pietät den Eltern des Verstorbenen gegenüber.
Auf die Spur des Täters kamen die Beamten offensichtlich, da sie das Modell des Fahrzeuges seit Ende Oktober recht genau kannten. Dass es dennoch fast drei Monate dauerte, wird zum einen mit der großen Anzahl der in Frage kommenden Fahrzeuge, zum anderen mit der Tatsache begründet, dass der Firmenwagen ein auswärtiges Kennzeichen besaß. Da der Täter von Anfang an in der Nähe vermutet wurde, begann die Suche eben erst mit einheimischen Haltern. Darüber hinaus wurde der Firmenwagen bereits Anfang November abgemeldet. Erst die Wiederanmeldung im benachbarten Luxemburg ermöglichte den Fahndern, den Personenwagen wieder ins Raster aufzunehmen. Der Verkauf des Fahrzeuges war jedoch schon im Vorfeld geplant und stünde in keinem Zusammenhang mit der Tat.
Ein Mitarbeiter der SOKO wohnt in direkter Nähe des Täters. Ihm gegenüber soll er erwähnt haben: „Ich hoffe, ihr kriegt das Schwein.“ Ob Olaf H., der bisher polizeilich nur mit kleineren Verkehrsvergehen bekannt war, bereits früher seinen Stress an schwächeren, unschuldigen Zufallsopfern losgeworden ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt.
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