Satellit ROSAT kurz vor dem Eintritt

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Veröffentlicht: 02:39, 23. Okt. 2011 (CEST)
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Köln (Deutschland), 23.10.2011 – Der Wiedereintritt von ROSAT in die Erdatmosphäre steht unmittelbar bevor. Der ausgediente, über 2 Tonnen schwere Forschungssatellit sinkt immer tiefer und tiefer. Ab einem nicht genau bestimmbaren Zeitpunkt wird die Bremsung durch die mit der abnehmenden Höhe dichter werdende Luft schlagartig zunehmen. Die dabei entstehende Hitze wird den Satellit zum Glühen bringen, aber der Satellit ist zu massiv um vollständig zu verglühen. Bis zu 30 Einzelteile können die Erdoberfläche erreichen. Das schwerste kann dann immer noch 1,6 t wiegen.

Nach der aktuellen Berechnung wird ROSAT am Sonntag zwischen 1.30 Uhr und 7.00 Uhr (MESZ) fallen. Dabei ist es prinzipiell möglich, dass das Verglühen für Beobachter sichtbar wird, eventuell auch mit bloßem Auge. Die Chancen dafür stehen hierzulande jedoch mittlerweile äußerst schlecht, da ROSAT nach den aktuellen Prognosen Europa im fraglichen Zeitraum nicht mehr überstreicht.

Die Wahrscheinlichkeit, dass irgendwo ein Mensch von einem ROSAT-Trümmerteil getroffen wird, beträgt etwa 1:2000. Das persönliche Risiko für einen einzelnen Menschen lässt sich auf etwa 1:10.000.000.000.000 hochrechnen.

Zum Vergleich: Ein Lottosechser ist etwa eine Million Mal wahrscheinlicher, ähnlich ist die Wahrscheinlichkeit innerhalb 24 Stunden bei einem Verkehrsunfall zu sterben. Die Wahrscheinlichkeit im Laufe des Lebens tödlich vom Blitz getroffen zu werden ist etwa 100 Millionen Mal höher.

Einwohner Hamburgs und nördlich davon wohnende, hatten von ROSAT übrigens nie wirklich etwas zu befürchten - die Bahn von ROSAT verläuft nur zwischen dem nördlichen und dem südlichen 53. Breitengrad. Wer sich aber überlegte sicherheitshalber nach Hamburg zu fahren, hätte sich noch einmal das relative Risiko eines Verkehrsunfalls vor Augen halten sollen.

Erst vor einem Monat war der amerikanische Satellit UARS in die Atmosphäre eingetreten. Er fiel nach der abschließenden Untersuchung der NASA in den Pazifik. Über Sichtungen des Ereignisses gab es keine bestätigten Meldungen.

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Quellen[Bearbeiten]