Zum Inhalt springen

Nachbeben in Japan – Behörden weiten Sicherheitszone aus

aus Wikinews, einem freien Wiki für Nachrichten
Veröffentlicht: 23:58, 12. Apr. 2011 (CEST)
Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen.

Tōkyō (Japan), 12.04.2011 – Einen Monat nach dem schweren Erdbeben und dem anschließenden Tsunami wurde mit einer Schweigeminute im ganzen Land der vermutlich 28.000 Opfer gedacht (13.000 bestätigte Tote und ca. 14.600 Vermisste), als ein weiteres Erdbeben der Stärke 6,6 auf der Momenten-Magnituden-Skala das Land just in der Region um das havarierte Atomkraftwerk Fukushima-Daiichy (landläufig Fukushima 1 genannt) erschütterte. Zuvor war eine Stärke von 7,1 gemeldet worden, was das nationale Erdbebeninformationszentrum (NEIC) als geologischer Dienst der Vereinigten Staaten nach unten korrigierte. Das Hypozentrum lag ersten Angaben zufolge in 13 Kilometern Tiefe (jetzt 10 Kilometer laut US-Kartographiebehörde (USGS)) in einer Entfernung von 88 Kilometern östlich von Fukushima. Am Folgetag um 8.08 Uhr (Ortszeit) hat sich dort ein weiteres Beben der Stärke 6,2 in 13 Kilometern Tiefe nur 77 Kilometer südsüdöstlich von Tōkyō ereignet.

Zuvor hatten die japanischen Behörden die Sicherheitszone von 20 auf 30 Kilometern im Umkreis um das Kraftwerk ausgeweitet. Den 70.000 betroffenen Menschen soll es nicht mehr gestattet werden, im Umkreis von 20 Kilometern Habseligkeiten in ihren unbewohnbaren Häusern sicherzustellen. Am selben Tag wurde laut Betreiber Tepco zum letzten Mal gering radioaktiv verseuchtes Wasser ins Meer geleitet. Am Dienstag hatte die Japanische Atomaufsichtsbehörde die Einstufung des Störfalls im Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi hochgesetzt, nachdem im Reaktor vier des Atomkraftwerks nach weiteren heftigen Nachbeben neuerlich ein Brand ausgebrochen war, welcher schnell gelöscht werden konnte. Laut Betreiber Tepco ist das Abpumpen der stark radioaktiv verseuchten Pegel in den Reaktorgebäuden fehlgeschlagen. Die japanische Atomaufsichtsbehörde stufte den Unfall von fünf (Ernster Unfall) auf sieben (Katastrophaler Unfall) hoch. Die Strahlenwerte sollen nicht so hoch sein wie die in Tschernobyl gemessenen. Der Unfall rangiert jetzt auf der selben Gefahrenstufe der internationale Bewertungsskala für nukleare Ereignisse (INES), wie der in Tschernobyl. Die Einstufung der Störungsfälle löst derzeit keine international festgelegten Maßnahmen aus.

Bewertungsskala:

[Bearbeiten]
7
Katastrophaler Unfall
6
Schwerer Unfall
5
Ernster Unfall
4
Unfall
3
Ernster Störfall
2
Störfall
1
Störung
0
Ereignis ohne oder mit geringer sicherheitstechnischer Bedeutung


Themenverwandte Artikel

[Bearbeiten]

Quellen

[Bearbeiten]