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München: Tage der offenen Tür im Studio AUM

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Veröffentlicht: 10:37, 26. Jun. 2012 (CEST)
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München (Deutschland), 26.06.2012 – Für vier Tage öffnete das Studio AUM der Kulturtage 2012 der Stadt München seine Pforten für die Öffentlichkeit. Das Studio liegt im Zentrum von München und bietet Raum für kreativ Schaffende, die sich dort zusammengefunden haben. Neben Malerei und Gesang, finden Kurse in Meditation, Yoga und Rhetorik statt. Zahlreiche Veranstaltungen luden zur Teilnahme ein.

Von Donnerstag bis Sonntag wurden wechselnde Veranstaltungen von Mittags bis Abends angeboten, darunter Lesungen, Musikalisches, Ausstellungen und Yoga. Die Performance Group der ImproArtSchule aus München zeigte am Samstag Ausschnitte aus ihrem Programm. Ein Highlight war die tänzerische Darbietung von Uliana Selezkaja im Schwarzlichtfarbenkleid. Sie ist ehemalige Balletttänzerin vom Staatsballett Berlin. Begleitet wurde sie auf der Violine von Olga Kholodnaia. Fünf Stunden waren nötig, um den Körper der Tänzerin mit den Farben zu bemalen, die anschließend im Schwarzlicht leuchteten. Lucia Jantos, die auch für ein Interview zur Verfügung stand, hatte den Körper der Tänzerin mit den Farben verwandelt. Die ehemalige Balletttänzerin bewegte sich feenhaft anmutig, exotisch durch den abgedunkelten Raum. Olga Kholodnaia, deren Arme und Gesicht ebenfalls in der Dunkelheit leuchteten, verwendete beim Spielen der Geige eine Beatbox. Die Zuschauer waren von den Klängen und dem etwas unwirklich wirkenden Tanz mitgerissen.


Uliana Selezkaja tanzt in Körperbemalung

Seit 1977 finden in München jährlich die Stadtteilwochen, Kulturtage und Kulturwochenenden, statt. Jedes Jahr beteiligen sich andere Stadtteile an der Ausrichtung der Veranstaltungen. Vom 21. bis 24. Juni 2012 fanden die Kulturtage im Stadtbezirk Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt statt. Die Schirmherrschaft hatte wieder der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude übernommen. Der Kulturreferent der Stadt Dr. Hans-Geord Küpplers dankte den Ehrenamtlichen, deren Arbeit nicht hoch genug eingeschätzt werden kann, die auf und hinter der Bühne für ein gutes Gelingen beitrugen.


Interview

Lucia Jantos

Frau Lucia Jantos stellen Sie sich kurz vor!

Ich bin Kunstmalerin und Synchronsprecherin und seit 2,5 Jahren Bodypainterin. Ich bin in München geboren und am Ammersee aufgewachsen. Seit 10 Jahren wieder in München.

Wie fühlen Sie sich als junge Künstlerin in München?

Die Münchener Szene ist mir wohlgesonnen, ich bekomme sehr viel Akzeptanz, Zuspruch und Unterstützung sowie auch Anerkennung von anderen Kunstschaffenden, nicht nur aus der malerischen Szene, sondern auch von Künstlern aus anderen Bereichen, zum Beispiel auf dem Wintertollwoodfestival auf der Theresienwiese oder auf den Straßenausstellungen um den Marienplatz.

Welche Vorbilder haben Sie?

Eigentlich gibt es für mich keine Vorbilder, wenn dann eher malerische Inspirationen von Franz Marcs Farben und Formen und Alfons Muchas Jugendstilmalereien. Seinen eigenen Weg kann man nur selbst finden, und nicht indem man in andere Fußstapfen tritt. Ich möchte meine eigenen Spuren hinterlassen.

Womit beschäftigen Sie sich, wo setzen sie aktuell Schwerpunkte in ihrem Schaffen?

Die Körperbemalung steht momentan bei meinem kreativen Schaffen im Vordergrund, physischer und mentaler Kontakt zu meinen „Lebendigen Leinwänden“. Ich beobachte und erfahre, fühle mich ein um in der Farb- und Formwahl das herauszufiltern was dem aktuellen Bemalten entspricht

Welche Technik beim Malen bevorzugen Sie?

Im Gegensatz zu Airbrush- und Aufsprühtechniken bevorzuge ich beim Bodypainten Pinsel und Schwämme direkt auf Haut zu bewegen mit speziellen Körpermalfarben, die auch empfindlicher Haut gut tun. Ich liebe es einfach durch die sanfte Berührung mit dem Pinsel die Haut zu streicheln.

Die Motive für solche Farbkleider sind meistens abstrakt, Farbe und Form in natürlichem Schwung auf Körperlandschaft.

Wie entstehen die Ideen zu Ihren Projekten?

Die Ideen und Inspirationen entstehen im Einklang mit meinen Lebendigen Leinwänden. Wenn von ihnen keine festen Form- und Farbvorstellungen vorgegeben werden, sind meinen spontanen und kreativen Einfällen keine Grenzen gesetzt. Ich lasse mich von den ganz individuellen Persönlichkeiten inspirieren und sehe es als Herausforderung aus dem Moment das Kunstwerk auf Haut entstehen zu lassen. Meine eigenen Ideen lasse ich dann einfließen wenn es mir passend erscheint. Das ist Kunst im Moment, sich ganz dem Moment hingeben.

Beim Bodypainting entstehen vergängliche Werke, stört Sie das nicht?

Anfangs hat es mich schon berührt, dass acht Stunden Arbeit innerhalb von wenigen Minuten der Vergänglichkeit anheim fielen. Inzwischen ist mir bewußt, dass es bei den Bodypaintingkunstwerken nicht um das Endergebnis geht, sondern um den Entwicklungsprozess der Bemalung, um die Erfahrung des "Models" ein neues Körperbewußtsein zu erleben, im Einklang mit sich und seinem Körper zu sein. Es geht nicht nur um die optische Erfahrung sondern auch um die physische, körperliche, das Farbabenteuer, bei dem sich die bemalte Person irgendwann garnicht mehr nackt fühlt, sondern gar angezogen, eingehüllt in ein ganz dünnes Farbkostüm. Und zum Glück gibts ja die Kamera, mit der in einem Fotoshooting das wichtigste für die Nachwelt festgehalten wird, als Erinnerung an das Erlebnis

Wie entstand die Idee sich an dem Kulturtag 2012 der Stadt München zu beteiligen?

Wenn man von seiner Arbeit so begeistert ist wie ich, sucht man immer nach einer neuen Möglichkeit sich einem interessierten Publikum zu stellen. Und die Möglichkeit sich an den Kulturtagen zu beteiligen, die doch vom Kulturreferat der Stadt München ins Leben gerufen wurden und ja auch finanziell unterstützt werden, war eine besondere Herausforderung. Ich wurde aufgefordert mitzumachen.

Werden wir in Zukunft Ihre Stimme wieder als Synchronsprecherin hören können?

Seit meinem großen Erfolg von High-School-Musical und anderen Disney-Filmen würde ich mich über ein interessantes Sprecherangebot sehr freuen.

Können Sie uns zum Abschluss noch einen kurzen Überblick über die Aktivitäten die im Studio AUM stattfinden geben?

Das Studio Aum ist wirklich eine sehr interessante Location und Begegnungsstätte im Herzen Münchens , nämlich direkt in der Fußgängerzone zwischen Hauptbahnhof und Stachus. Die Aktivitäten dort ergeben sich aus den Menschen die Initiative und Schaffenskraft ergreifen und den 200 m² großen Raum nutzen um sich selbst zu verwirklichen in Form von Taijiquan, Yoga, Qi Gong, Malkursen, Bodypainting, Fotografen, Stimmausbildung, Chor, Musikalische Früherziehung, Improtheater, Klangspielräume, NLP-Choaching, eBook-Schreib-Seminare, und last but not least Vernissagen von Ausstellungen verschiedenster Künstler und was wohl sonst noch an Kreativ Schaffenden hinzukommt.


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Quellen

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Originäre Berichterstattung
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