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Jan Ullrich wegen Dopingvorwürfen vom „Team T-Mobile“ suspendiert

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Artikelstatus: Fertig 18:51, 30. Jun. 2006 (CEST)
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Jan Ullrich

Plobsheim (Frankreich), 30.06.2006 – Der Radrennstall „Team T-Mobile“ teilte heute um 09:34 Uhr mit, den Radprofi Jan Ullrich mit sofortiger Wirkung suspendiert zu haben. Dies gaben Teamsprecher Christian Frommert und Luuc Eisenga auf einer heute Morgen einberufenen Pressekonferenz in Plobsheim bei Straßburg bekannt.

Auch Ullrichs Betreuer Rudy Pevenage sowie sein Teamkollege Oscar Sevilla wurden aus dem Team ausgeschlossen. Damit wird Ullrich auch nicht an der Tour de France teilnehmen.

Die Entscheidung ist offensichtlich eine Konsequenz aus der Entwicklung des spanischen Dopingskandals. Bei einem spanischen Mediziner waren im Rahmen einer Razzia Blutkonserven gefunden worden, die mit „Jan“ und „Hijo Rudicio“ („Rudis Sohn“) beschriftet waren. Es besteht der Verdacht systematischen Blutdopings. Die Teamsprecher erklärten: „Auf Grund von Unterlagen, die wir von der Tour-Direktion erhalten haben, halten wir es für unmöglich, vorläufig mit diesen Dreien weiterzuarbeiten.“

Die spanische Guardia Civil, eine paramilitärische Polizeieinheit, soll insgesamt 58 Rennfahrer identifiziert haben. Sie sollen in ein Dopingnetzwerk um den ehemaligen Teamarzt Fuentes verstrickt sein.

Die Teammanager der anderen Teams haben sich ebenfalls heute darauf geeinigt, auch die übrigen des Dopings verdächtigten Fahrer bei der diesjährigen Tour de France nicht starten zu lassen. DW-World nennt in diesem Zusammenhang die Namen der folgenden Radprofis, die ebenfalls zum engen Favoritenkreis der diesjährigen Tour zählen: der Italiener Ivan Basso (CSC), die Spanier Francisco Manchebo (AG2R) und Joseba Beloki (Würth Team). Es gab ebenfalls Einverständnis über das weitere Verfahren, wonach keine neuen Fahrer für die wegen Dopingverdachts ausgefallenen nachnominiert werden sollen. Für das T-Mobile-Team bedeutet das, dass sich die Mannschaft auf sieben Fahrer reduziert.

Angesichts des neuerlichen Dopingskandals zeigte sich der deutsche Radprofi Erik Zabel deprimiert: „Für den Radsport könnte das wirklich zu einem Flächenbrand werden, der wahrscheinlich nicht mehr zu löschen ist. Das ist natürlich für den Sport, den du eigentlich aus Leidenschaft betreibst, schlimm. Aber in diesen Tagen schämt man sich manchmal richtig, dass man selbst den Sport betreibt.“

Der Präsident des neuen Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Thomas Bach, forderte Jan Ullrich, der sich heute noch nicht zu seinem Ausschluss von der Tour geäußert hat, zu einem DNA-Test auf. Nur so könne letzte Klarheit gewonnen werden.

Tour-Direktor Jean-Marie Leblanc lobte das konsequente Vorgehen des T-Mobile-Teams als „couragierte Geste“.

Quellen