Heinrich Pommerenke nach 49 Jahren Haft gestorben
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Ludwigsburg (Deutschland), 31.12.2008 – Heinrich Pommerenke ist tot. Der als „Scheusal vom Schwarzwald“ bekannte Serientäter verbüßte wegen vier Morden, sieben Mordversuchen, sechs Raubüberfällen und zwei Vergewaltigungen eine lebenslange Freiheitsstrafe. Bereits 2001 hätte er aufgrund der Haftzeit entlassen werden können, doch er galt weiterhin als äußerst gefährlich, so dass ihm der Gang in die Freiheit verwehrt blieb.
Der Fall Pommerenke gilt in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland als einmalig. 1950 war er aus der DDR in die Bundesrepublik übergesiedelt. In Deutschland, Österreich und der Schweiz beging Pommerenke Verbrechen. So wurde er in Schaffhausen (Schweiz) wegen Vergewaltigung verurteilt. Ende der 1950er Jahre ermordete und vergewaltigte er Frauen in Serie. Am 19. Juni 1959 fand ein Schneider ein abgesägtes Gewehr in einer Aktentasche und verständigte die Polizei, die Pommerenke anschließend festnahm. 2006 sagte er, dass er keine andere Wahl gehabt habe um aufzuhören. Ob dies stimmt oder die Entdeckung des Gewehrs ein Zufall ist, lässt sich nicht mehr ermitteln.
Bei der Polizei legte Pommerenke ein umfangreiches Geständnis ab, in dem er 65 Taten einräumte. Aus den insgesamt 156 Jahren Haft bildete das Landgericht Freiburg sechs lebenslange Freiheitsstrafen. Nach 34 Jahren bekam er erstmals auf Verantwortung des JVA-Direktors Freigang, was Kritik nach sich zog. In den 1990er Jahren prüfte das Bundesverfassungsgericht den Fall und stellte fest, dass es menschenrechtswidrig sei, die Möglichkeit der Freiheit zu einem „von Siechtum und Todesnähe gekennzeichneten Lebensrest zu reduzieren“. Pommerenke galt als schwerkrank, doch war er weiterhin rückfallgefährdet. Zuletzt verbrachte er deshalb den Rest seines Lebens in Haft. Am 27. Dezember 2008 starb er an den Folgen einer Blutkrankheit nach 49 Jahren Haft im Gefängniskrankenhaus Hohenasperg bei Ludwigsburg.