Hamburgs Ex-Senator Roger Kusch leistete Sterbehilfe
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Würzburg (Deutschland), 02.07.2008 – Hamburgs ehemaliger Justizsenator Roger Kusch hat nach eigenen Angaben am Samstag, den 28. Juni, bei einer 79-jährigen Rentnerin aus Würzburg Sterbehilfe geleistet. Dies gab er am Montag, 30. Juni auf einer Pressekonferenz bekannt, auf der er auch ein Video der Getöteten präsentierte. Die Frau war weder unheilbar krank noch hatte sie Schmerzen. Vielmehr hatte sie Angst, in ein Pflegeheim eingewiesen zu werden. Der Tötungsautomat, den Kusch im April der Öffentlichkeit vorgestellt hatte, kam bei der Tat nicht zum Einsatz. Stattdessen trank die Frau das Malaria-Medikament Chloroquin und das Beruhigungsmittel Diazepam aus zwei Bechern. Die Medikamente hatte sich die Frau angeblich selbst besorgt. Laut Kusch war diese erste Sterbehilfe kostenlos.
Die Staatsanwaltschaft hat inzwischen ein reguläres Ermittlungsverfahren eingeleitet, da die Frau nicht eines natürlichen Todes gestorben ist. Aktive Sterbehilfe ist in Deutschland verboten. Der Vorstand der Deutschen Hospiz-Stiftung, Eugen Brysch, nannte Kusch einen „politischen Amokläufer“.
Quellen
- abendblatt.de: „Frau hat Angst vor Pflegeheim: Kusch hilft ihr beim Selbstmord“ (30.06.2008)
- focus.de: „Sterbehilfe: ‚Keine Lust mehr‘“ (30.06.2008)
- zeit.de: „Der seltsame Dr. Tod“ (30.06.2008)