Güterzug mit Gefahrgut entgleist

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Artikelstatus: Fertig 19:30, 23. Jan. 2007 (CET)
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Elmshorn (Deutschland), 23.01.2007 – Gegen 03:30 Uhr entgleisten in der vergangenen Nacht aus bisher unbekannten Gründen zwischen Elmshorn und Pinneberg elf Waggons eines Güterzuges, der auf dem Weg von Dänemark nach Italien war. Mindestens drei der Waggons waren mit Gefahrgut beladen. Die Lok blieb unbeschädigt und der Lokführer unverletzt.

Durch ausgetretene gasförmige Chloressigsäure bildeten sich weiße Dämpfe über der Unfallstelle. Chloressigsäure wird zur Herstellung von Pflanzenschutzmitteln, Farbstoffen und Arzneimitteln benötigt. Die Säure ist hochgiftig und kann beim Menschen Haut, Atemwege und Augen verätzen. Sie wirkt außerdem schon bei kurzzeitiger Einwirkung schädigend auf das Herz-Kreislauf-System, die Nieren und das zentrale Nervensystem. Außerdem wurde der feste Stoff Natriumpercarbonat freigesetzt, der ebenfalls reizend und ätzend wirkt.

Da die Unfallstelle mehrere hundert Meter von der nächsten Ortschaft entfernt liegt, bestand aber keine Gefahr für die Bevölkerung.

Aus Sicherheitsgründen ist der Unfallbereich in einem Umkreis von 100 Metern abgesperrt. Am Vormittag waren Spezialisten in Schutzanzügen damit beschäftigt, die Bergung des Zuges vorzubereiten. Ein Spezialkran der Bahn muss erst aus dem Ruhrgebiet herbeigeschafft werden und wird erst am Abend eintreffen. Bergungsfahrzeuge konnten bisher wegen der nassen Wiesen nicht zu der abseits von Straßen gelegenen Unfallstelle vordringen. Die Aufräumungsarbeiten können daher erst morgen beginnen.

Durch den Unfall ist der gesamte Bahnverkehr nach Kiel und Sylt unterbrochen. Hunderte von Reisende mussten auf Busse umsteigen. Nach Angaben der Bahn bleibt die Strecke noch mindestens zwei Tage gesperrt.

Quellen