Durchsuchungsaktion der Münchner Polizei in Dominastudios führt zur Auffindung großer Mengen des Lokalanästhetikums Procain

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Veröffentlicht: 18:09, 25. Okt. 2011 (CEST)
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Domina (Archivbild)

München (Deutschland), 25.10.2011 – Am Montag, dem 24. Oktober 2011, fanden in mehreren Dominastudios in München Durchsuchungen statt. Bei sieben Beschuldigten im Alter von 33 bis 47 Jahren wurden Ampullen beziehungsweise Flaschen des Lokalanästhetikums Procain aufgefunden. Das Arzneimittel soll vor der Verabreichung an Kunden verändert worden sein.

Die Durchsuchungsbeschlüsse waren vom Amtsgericht München erlassen worden, nachdem Informationen vorgelegen hatten, dass in den Studios Sadomaso-Sitzungen unter der Verwendung von Procain durchgeführt würden. Das Mittel erlaubt es, härtere SM-Praktiken anzuwenden, da das Schmerzempfinden unterdrückt wird.

Das Mittel hat erhebliches Suchtpotenzial. Ein 45-jähriger Deutscher investierte so große Summen in den Erwerb, dass er Kredite aufnehmen und sein Auto verkaufen musste.

Bei einer 34-jährigen Dame des Gewerbes wurden 100 Procain-Flaschen, bei einer 42-jährigen Domina 145 Konsumeinheiten aufgefunden. Daneben wurden geringe Mengen Cannabis sichergestellt. Alle Beschuldigten wurden nach der Vernehmung wieder entlassen. Die Ermittlungen laufen wegen gefährlicher Körperverletzung, Verstößen nach dem Arzneimittelgesetz und nach der Heilpraktikerverordnung. Ein hoher fünfstelliger Geldbetrag ist asserviert.

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Quellen[Bearbeiten]