Zum Inhalt springen

Dengue-Fieber: Paraguay ruft den Notstand aus

aus Wikinews, einem freien Wiki für Nachrichten
Artikelstatus: Fertig 21:06, 27. Feb. 2007 (CET)
Bitte keine weiteren inhaltlichen Veränderungen vornehmen, sondern einen Folgeartikel schreiben.
Aedes aegypti - Überträger des Dengue-Virus
Dengue-Virus

Asunción (Paraguay), 27.02.2007 – Nach offiziellen Angaben sind in Paraguay mehr als 13.000 Menschen an Dengue-Fieber erkrankt. In den letzten Tagen kamen pro Tag etwa 650 neue Fälle hinzu. Mindestens vier Menschen sind bereits an der Infektionskrankheit gestorben. Aus diesem Grund hat das Parlament in Asunción gestern für zunächst 60 Tage den Notstand ausgerufen.

Die Viren, die beim Menschen das Dengue-Fieber auslösen, werden durch Mücken übertragen. Um die Epidemie einzudämmen, stellte das Parlament jetzt auch zusätzliche Gelder zur Bekämpfung der Mücken bereit. Der oppositionelle Abgeordnete Héctor Lacognata warf der Regierung vor, dass die offiziellen Zahlen geschönt seien. Es gebe mindestens zehnmal so viele Erkrankte, die aber oft keinen Zugang zu medizinischer Versorgung hätten und deshalb in der offiziellen Statistik nicht auftauchten. Wilde Müllablagerungen und offene Abwasserkanäle böten den Insekten außerdem ideale Vermehrungsbedingungen.

Auch im Osten des Nachbarlandes Bolivien breitet sich nach schweren Überschwemmungen neben anderen Infektionskrankheiten das Dengue-Fieber aus. Auch dort starben bereits vier Menschen an der Krankheit. Die Deutsche Welle zitiert aus der bolivianischen Zeitung „Hoy Bolivia“, wonach Boliviens Ministerpräsident Evo Morales die Schuld an den Überschwemmungen den westlichen Industrieländern zuweist, deren „völlig außer Rand und Band geratene Industrialisierung“ die Erde vernichte und die Umwelt zerstöre.

Wie die Ärztezeitung in ihrer Onlineausgabe berichtet, ist auch Brasilien von der Dengue-Epidemie betroffen. Dort seien bis Ende Januar mehr als 21.000 Fälle registriert worden.

Es gibt vier verschiedene Subtypen von Dengue-Viren. Symptome des Dengue-Fiebers sind starke Kopfschmerzen, hohes Fieber, Durchfall, Erbrechen und starke Gliederschmerzen. Für Menschen, die schon früher einmal an Dengue-Fieber erkrankt waren, ist eine erneute Infektion besonders gefährlich. Es kommt dann oft zu einer besonders schweren Verlaufsform mit inneren Blutungen, an denen bis zu 30 Prozent der Betroffenen sterben. Gegen das Dengue-Fieber gibt es weder Medikamente noch eine Impfung. Nach Schätzung der Weltgesundheitsorganisation treten weltweit pro Jahr etwa 50 Millionen Dengue-Fälle auf.

Themenverwandte Artikel

Quellen