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Chilenische Studenten demonstrieren für Bildungsreformen

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Artikelstatus: Fertig 14:48, 2. Jun. 2006 (CEST)
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Die chilenische Universität während den Studenten-Protesten 2006
Polizei gegenüber der Universität von Chile

Santiago de Chile (Chile), 02.06.2006 – In Chile demonstrieren Studenten für Bildungsreformen. Für Dienstag, den 30. Mai 2006 wurde ein nationaler Studentenstreik angesetzt, um sich der Serie von Protesten anzuschließen, die vergangenen Monat von Studenten in der Haupstadt Santiago de Chile initiiert worden waren und als die „Rebellion der Pinguine“ bekannt wurde (als Anspielung auf die Uniformen der Studenten, deren Kleidungsstücke grau, schwarz und weiß sind). Die Proteste richten sich gegen die Ankündigung einer Reihe von Maßnahmen, die die Erhöhung der Gebühren für das Auswahlverfahren an Universitäten (PSU) und die Reduktion des kostenlosen Transports für die Studenten vorsehen. Die Demonstrationen ziehen sich schon seit mehreren Wochen in die Länge, ohne dass die beiden Parteien zu einer Einigung gefunden haben.

Nach Angaben der Versammlung für die Koordination der Studenten (ACES) haben die Proteste die Aktivitäten von mehr als 250 Bildungseinrichtungen lahmgelegt, zu denen auch die Universität von Chile und die Universität von Santiago gehören. Am Nachmittag gab es Gespräche zwischen dem Bildungsministerium, Martín Zilic und gewählten Studenten in der Nationalbibliothek von Santiago. Stunden früher hatte die Präsidentin Michelle Bachelet einen Teil des Kabinetts im Palacio de la Moneda, dem Sitz des chilenischen Präsidenten, zusammengerufen. Bachelet räumte ein, dass eine „neue Bildungsreform“ nötig sei.

Jedoch kam es zu blutigen Auseinandersetzungen wegen des Vorgehens der Polizei, die Tränengas einsetzte, um den Aufmarsch der Studenten zu sprengen. Das Fernsehen zeigte Polizisten, die im Begriff waren, Studenten festzunehmen, die auf ihren Bus warteten, und in der Gemeinde Maipú wurde Libio Saavedra, Kameramann eines Regional-Fernsehsenders, von 20 Poizisten mit den Füßen getreten. Die Medien berichteten außerdem von weiteren Übergriffen von Seiten der Polizei. Obwohl Felipe Harboe, Staatssekretär des Innenministeriums, am Dienstag gesagt hatte, dass er die Attacken ablehne und eine interne Untersuchung beantragt habe, sagte Víctor Barrueto, Intendant von Santiago, dass er keine Störung des Verkehrs hinnehmen werde, und rechtfertigte somit das Vorgehen der Uniformierten.

„Warum greifen sie diese Kinder an, die noch nicht volljährig sind?“, fragte Adriana Arzola, Professorin und Mutter einer Studentin. Rodrigo Figueroa, 17-jähriger Student, kommentierte: „Das einzige, was die Regierung macht, ist, dass sie Tränengasbomben schmeißt.“ Ein anderer Student, Andrés, hob seinen Wunsch hervor, dass die schulische Zugangsberechtigung und das PSU gratis und Bildung egalitär sein sollten. Darüber hinaus fordern die Studenten die Verbesserung der Qualität der chilenischen Bildung und die Abschaffung des Verfassungsgesetzes zur Schulbildung, das einen Tag vor dem Rücktritt von Augusto Pinochet verkündet worden war.

Am Mittwoch, den 31. Mai 2006 wurde Osvaldo Jara, Direktor des Bataillons der militärischen chilenischen Polizei, wegen der Vorgehensweise der Polizisten seines Amtes enthoben. Die Präsidentin Bachelet erklärte: „Wir haben unsere Empörung über die Vorfälle, die sich ereignet haben, zum Ausdruck gebracht. Die Journalisten, Kameramänner und Studenten, die die Ausschreitungen ertragen mussten, der Missbrauch, eine nicht zu rechtfertigende Gewalt. Wir wollen, dass unsere Polizisten die Sicherheit sicherstellen, aber wir akzeptieren keine schrecklichen Ereignisse, wie sie gestern von allen Chilenen gesehen wurden.“ Jara wurde durch José Bernales im Amt ersetzt.

Spanischsprachige Quelle Dieser Artikel ist eine Übersetzung eines fremdsprachigen Artikels vom 31.05.2006


Quellen