Auch 2006 eines der wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen
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Jahr | Abweichung zum Mittel- wert 1951-1980 | |
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1. | 2005 | 0,63°C |
2. | 1998 | 0,57°C |
3. | 2002 | 0,56°C |
4. | 2003 | 0,55°C |
5. | 2006(*) | 0,53°C |
6. | 2004 | 0,49°C |
7. | 2001 | 0,48°C |
8. | 1997 | 0,40°C |
9. | 1995 | 0,38°C |
9. | 1990 | 0,38°C |
(*) Januar bis November Quelle: NASA |
02.01.2007 – 2005 war das weltweit wärmste Jahr seit Beginn der Messungen. Der Rekord wurde letztes Jahr zwar nicht gebrochen, dennoch wurde es auch 2006 auf der Erde außergewöhnlich warm. Nach vorläufigen Angaben der Weltorganisation für Meteorologie World Meteorological Organization (WMO) ist damit zu rechnen, dass 2006 das weltweit sechstwärmste Jahr seit 1861 gewesen sein wird, nach Daten der NASA wurde von Januar bis November das fünftwärmste Jahr gemessen. Demnach gehören alle sechs Jahre seit 2001 zu den sieben wärmsten Jahren seit Beginn der Aufzeichnungen. Nach Angaben des US-amerikanischen National Climatic Data Centers gab es die zehn wärmsten Jahre alle seit 1995.
Auch in Deutschland gehört 2006 zu den wärmsten Jahren seit Beginn der Messungen. Ein neuer Rekord wurde nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes nur verpasst, weil der Jahresanfang im Vergleich zum langjährigen Mittel zu kühl war. Dagegen wurde der Juli 2006 zum wärmsten je gemessenen Monat in Deutschland und in ganz Europa. Ebenso wurde in Europa von den Alpen bis nach Südnorwegen der wärmste Herbst seit über 100 Jahren verzeichnet. In England wurde gar der wärmste Herbst seit 1659 gemessen. Im Jahresdurchschnitt lag die Temperatur in Deutschland bei 9,5 Grad Celsius, 1,3 Grad höher als im langjährigen Durchschnitt und damit noch etwas höher als im „Rekordjahr“ 2003. Die höchste Temperatur des Jahres wurde mit 38,9 Grad Celsius am 20. Juli in Bernburg an der Saale (Sachsen-Anhalt) gemessen.
Insgesamt war es auf der Nordhalbkugel deutlich wärmer als auf der Südhalbkugel. Am Jahresanfang waren besonders Teile Nordamerikas und die arktischen Inseln Westeuropas betroffen. Auf Spitzbergen, einer zu Norwegen gehörenden Insel, die am 79. Breitengrad nicht weit vom Nordpol entfernt liegt, wurden im Januar durchschnittlich -2,7 Grad Celsius gemessen, 12,6 Grad mehr als üblich. Auch in vielen anderen Teilen Norwegens wurden Temperaturrekorde gebrochen. Kanada und die USA verzeichneten den wärmsten Winter und Frühling seit Beginn der Aufzeichnungen. Insgesamt war 2006 nach Angaben des National Climatic Data Center das drittwärmste je gemessene Jahr in den USA.
Besonders warm wurde es gebietsweise auch auf der Südhalbkugel. Im östlichen Teil Australiens gab es eine extreme Hitzewelle, die von Dezember bis Anfang März dauerte und viele Rekorde brach. Am 31. Januar wurden im brasilianischen Bom Jesus 44,6 Grad Celsius erreicht, eine der höchsten Temperaturen, die je in Brasilien gemessen wurden.
Die hohen Temperaturen sorgen für einen weiteren Rückgang des arktischen Eises. Die Eisbedeckung sank im September-Durchschnitt 2006 nach Angaben der WMO auf den nach 2005 zweitniedrigsten Wert. Im Durchschnitt geht die Eisbedeckung derzeit um rund 8,6 Prozent pro Jahrzehnt beziehungsweise um 60.000 Quadratkilometer pro Jahr zurück. Dies wird zu einem Problem für die Eisbären, denen der Lebensraum wegschmilzt. So beabsichtigt denn auch die US-Regierung, Eisbären in die Liste der bedrohten Tierarten aufzunehmen (Wikinews berichtete).
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Quellen
- World Meteorological Organization: „WMO Statement on the Status of the global Climate in 2006“ (, (Doc)) (14.12.2006)
- Deutscher Wetterdienst: „Jahresrückblick: Deutschlandwetter im Jahr 2006“ (29.12.2006)
- NOAA – National Climatic Data Center: „Climate of 2006 – in Historical Perspective“ () (14.12.2006)
- Deutscher Wetterdienst: „Das Wetter in Deutschland im Jahr 2003“ (02.01.2004)
- Meteorologisk institutt: „Klimatologisk månedsoversikt – januar 2006“ () (02.02.2006)
- NASA Goddard Institute for Space Studies: „GLOBAL Land-Ocean Temperature Index“ () (Dezember 2006)