16-jähriger US-Amerikaner reiste für Schulprojekt in den Irak

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Bagdad (Irak) / Fort Lauderdale (Vereinigte Staaten), 02.01.2006 – Der 16-jährige Farris Hassan flog Anfang Dezember in den Nahen Osten, um für ein Schulprojekt über den Irakkonflikt zu recherchieren. Am gestrigen Neujahrstag kehrte der Jugendliche, dessen Eltern aus dem Irak stammen, nun wieder ins US-amerikanische Fort Lauderdale zurück.

Er hatte sich ein Ticket für einen Flug nach Kuwait-Stadt gekauft. Als er dort am 11. Dezember ankam, versuchte er mit einem Taxi die Grenze zum Irak zu überqueren. Das misslang wegen der verstärkten Sicherheitsvorkehrungen vor der irakischen Wahl am 15. Dezember. Nach einem Telefongespräch mit seinem Vater, dem er nur eine E-Mail mit seinen Reiseplänen hinterlassen hatte, machte Farris sich zu Freunden der Familie in Beirut (Libanon) auf.

Von dort flog er am 25. Dezember nach Bagdad. Dort fühlte er sich allerdings zunehmend unsicher. „Die Art, wie sie mich ansahen, machte mir irgendwie Angst“, sagte er. Deshalb meldete er sich am 27. Dezember hilfesuchend im Bagdader Büro der Nachrichtenagentur „Associated Press“ (AP). Die verständigte US-Botschaft, die nach ihm suchte, ließ ihn von Soldaten abholen. Eine Militärmaschine brachte ihn schließlich in die USA zurück.

Redha Hassan hatte seinem Sohn, der gerne Journalist werden möchte, für den Sommer eine Reise in den Irak versprochen. Anscheinend konnte Farris nicht warten und wollte selbst sehen, wie das irakische Volk leidet. Er schrieb, er fühle sich schuldig für seinen Lebensstil. Er habe nichts getan, um sich diesen zu verdienen.

Seine Mutter Shatha Atiya kündigte an, Farris werde seine Freiheiten „und ganz sicher den Pass“ für eine Weile aufgeben müssen. Sein Bruder Hayder (23) sagte, er sei wütend.

Auf seiner Reise war Farris nur mit einem einfachen arabischen Wörterbuch unterwegs gewesen. AP-Reporter Jason Straziuso sagte, jede nähere Prüfung hätte ihn als Amerikaner identifiziert. Ein Armeesprecher hält sein arabisches Aussehen für den Grund, dass ihm nichts passiert ist.

Quellen