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Öffentlichkeitsfahndung nach den schweren Ausschreitungen beim G20 Gipfel in Hamburg

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Veröffentlicht: 21:54, 19. Dez. 2017 (CET)
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Schwarzer Block in Hamburg beim Gipfel

Hamburg (Deutschland), 19.12.2017 – Die Soko "Schwarzer Block" der Hamburger Polizei beschäftigt sich mit der Aufklärung der Straftaten, die durch gewalttätige Personen im Verlauf des G20-Gipfels in der Hansestadt begangen wurden. Zur Identifizierung von Straftätern wandte sich die Kriminalpolizei jetzt mit 104 Fotos an die Öffentlichkeit. In der SOKO sind 163 Beamte beschäftigt. Derzeit sind 3340 Ermittlungsverfahren, unter anderem wegen Brandstiftung und schwerer Körperverletzung, in Bearbeitung. Große Mengen Daten wurden ausgewertet, weiteres Material wartet auf Sichtung. Aus dem bearbeiteten Video- und Bildmaterial stammen die jetzt mit Zustimmung der Justiz veröffentlichten Fotos.

Linksautonome aus Berlin sahen sich veranlasst, ebenfalls Fotos zu veröffentlichen; darauf zu sehen sind 54 Polizeibeamte. Dazu wurde ausgeführt: „Wir freuen uns über Hinweise, wo sie wohnen oder privat anzutreffen sind. Neben der Teilnahme an der Räumung können sie bedenkenlos für die Gewalt der drei Wochen der Belagerung verantwortlich gemacht werden.“ Die gezeigten Gesetzeshüter seien an der Räumung eines teilbesetzten Hauses in Friedrichshain beteiligt gewesen. Die Polizeigewerkschaft bezeichnete die Verantwortlichen für die Veröffentlichung als „linksextremistische Terroristen“.

Bei den Krawallen in Hamburg wurden hunderte Personen verletzt, und es entstand sehr hoher Sachschaden bei Geschäftsleuten und Bürgern, es war zu Brandstiftungen, schweren Körperverletzungen und Plünderungen gekommen. Bisher sind 22 Personen verurteilt worden, gegen 51 war die Untersuchungshaft angeordnet, drei davon sind noch in U-Haft. Die höchste Strafe im Zusammenhang mit den Krawallen hat ein 28-Jähriger wegen schwerem Landfriedensbruch und versuchter gefährlicher Körperverletzung erhalten, er muss für drei Jahre in Strafhaft.

Die innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion in der Hamburger Bürgerschaft, Christiane Schneider, äußerte Kritik an der Öffentlichkeitsfahndung. Sie unterstellt der Polizei, diese wolle sämtliche Proteste gegen G20 als gewalttätig darstellen.


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Themenverwandte Artikel

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In der Wikipedia gibt es den weiterführenden Artikel „G20-Gipfel in Hamburg 2017“.


Quellen

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