Vancouver: Zweite Goldmedaille für Magdalena Neuner
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Vancouver (Kanada), 22.02.2010 – Beim 12,5-Kilometer-Massenstart-Rennen hat die deutsche Biathletin Magdalena Neuner ihre zweite Goldmedaille bei den Olympischen Spielen von Vancouver gewonnen. Neuners Teamkameradin Simone Hauswald wurde Dritte. Unter die ersten zehn lief noch Andrea Henke, die vierte Deutsche Kati Wilhelm landete mit fünf Fehlschüssen abgeschlagen auf Platz 26. Der Wettkampf bescherte der ARD eine hohe Zuschauerquote: 9,75 Millionen Zuschauer verfolgten die Übertragung, das entspricht einem Martkanteil von 31,5 Prozent.
Dabei hatte es im ersten Schießen noch nicht so gut ausgesehen, als sie sich einen Fehlschuss erlaubt und nach einer Strafrunde 21 Sekunden Rückstand hatte. Beim zweiten Schießen blieb Neuner fehlerlos und sie hatte einige Sekunden gut gemacht. Nach einem weiteren Fehlschuss beim dritten Durchgang war ihr Rückstand auf fast ein halbe Minute angewachsen. Doch Magdalena Neuner konterte mit einem enormen Lauftempo und hatte so stark auf die führenden Russinnen Olga Medwedzewa und Olga Saizewa sowie die Slowenin Teja Gregorin aufgeholt, dass diese beim Stehendschießen Nerven zeigten. Die Slowenin schoss einmal daneben und musste eine Strafrunde laufen. Die beiden Russinnen blieben zwar fehlerfrei, brauchten aber beim Schließen wesentlich länger als Neuner, die mit nur 7,3 Sekunden Rückstand auf Saizewa in die letzte Runde ging. Schon nach kurzer Zeit hatte Neuner die Russin eingeholt, überholt und war nicht mehr aufzuhalten. Simone Hauswald hatte ebenfalls noch Reserven und konnte aufholen, letztlich jedoch nicht an Saitsewa vorbeigehen und musste sich mit Bronze zufrieden geben.
Neuner hat unterdessen ihren Verzicht auf einen Start in der Biathlonstaffel erklärt. „Ich habe den Mädels gesagt, dass ich auf meinen Startplatz verzichten werde, weil ich meine Medaillen schon gewonnen habe“, erklärte sie in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur. Die Staffel findet am Dienstag, dem 23. Februar um 20:30 Uhr Mitteleuropäischer Zeit statt. Neuner begründete ihren Entschluss auch damit, dass die letzten Tage sehr stressig gewesen seien. „Ich kann noch gar nicht richtig begreifen, was ich hier erreicht habe. Ich kann die Siege nicht genießen.“ Außerdem kritisierte sie die Organisatoren, dass sie als Olympiasiegerin wie ein Schaf behandelt würde, das zur Schlachtbank geführt wird. Bobfahrer André Lange, selbst frischgebackener Goldmedaillengewinner gab Neuner recht: „Wenn man Olympiasieger ist, wird man nicht mehr als Mensch behandelt“.
Platz | Land | Sportlerin | Zeit (min) | Fehler |
---|---|---|---|---|
1 | Deutschland | Magdalena Neuner | 35:19,6 | 1+0+1+0 |
2 | Russland | Olga Saizewa | 35:25,1 (+5,5) | 0+0+1+0 |
3 | Deutschland | Simone Hauswald | 35.26,9 (+7,3) | 0+0+2+0 |
4 | Russland | Olga Medwedzewa | 35:40,8 (+21,2) | 0+0+0+0 |
5 | Slowenien | Teja Gregorin | 35:49,0 (+29,4) | 0+0+0+1 |
6 | Weißrussland | Darja Domratschawa | 35:53,2 (+33,6) | 0+0+1+0 |
7 | Frankreich | Sandrine Bailly | 36:02,0 (+42,4) | 0+0+2+0 |
8 | Slowakei | Anastasiya Kuzmina | 36:02,9 (+43,3) | 1+1+1+0 |
9 | Deutschland | Andrea Henkel | 36:13,5 (+53,9) | 1+0+0+0 |
10 | Schweden | Helena Jonsson | 36:15,9 (+56,3) | 1+1+0+0 |
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Quellen
- focus.de: „Goldlauf von Neuner sorgt für Rekordquote“ (22.02.2010)
- spiegel.de: „"Für mich ist es die richtige Entscheidung"“ (22.02.2010)
- spiegel.de: „Neuner wettert gegen grobe Olympia-Helfer“ (22.02.2010)
- welt.de: „Warum Magdalena Neuner unter den Erfolgen leidet“ (22.02.2010)