US-Vorwahlen: Santorum gewinnt Kansas, Romney drei Außengebiete
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Washington D.C. (Vereinigte Staaten), 13.03.2012 – Am Wochenende fand wieder eine Etappe der republikanischen Vorwahlen statt. Dabei war Rick Santorum im Bundesstaat Kansas im Mittleren Westen erfolgreich, während Mitt Romney in Guam und den Nördlichen Marianen erfolgreich war. Außerdem gewann Romney die meisten Delegiertenstimmen auf den Amerikanischen Jungferninseln. Hier konnte sich der landesweit weit abgeschlagene Ron Paul eine Delegiertenstimme sichern. Nach den Berechnungen der Associated Press, die auch das erwartete Stimmverhalten der Superdelegierten berücksichtigt, entfallen vor den Vorwahlen in Alabama und Mississippi 454 Delegiertenstimmen auf Mitt Romney, 217 auf Rick Santorum, 107 auf Newt Gingrich und 47 auf Ron Paul. 1.144 Delegiertenstimmen sind notwendig, um bei der Republican National Convention Ende August in Tampa, Florida, die Nominierung der Republikanischen Partei für die Präsidentschaftswahl Anfang November zu erringen. Bis zum Ende der Vorwahlen Ende Juni werden noch 1.459 Delegierte bestimmt.
Der Caucus in Kansas teilte dem erzkonservativen Rick Santorum, der sich unter anderem gegen Abtreibung und Homosexualität engagiert und die Lehre vom Kreationismus in Schule und Bildung unterstützt, 33 der 40 Delegierten dieses Bundesstaates zu, die restlichen sieben Delegierten entfielen auf Mitt Romney. Die Wahlkampfleitung Santorums sah Kansas als wichtige Station der Vorwahlkampagne Santorums. In dem konservativen Staat im Mittleren Westen stimmten 51,2 Prozent der republikanischen Vorwähler für Santorum, 21 Prozent entschieden sich für Romney. Auf den Plätzen drei und vier folgten Newt Gingrich mit über 14 Prozent und Ron Paul mit nicht ganz 13 Prozent.
Auf Guam entschieden sich alle 251 Delegierte des republikanischen Caucus für Mitt Romney. Auf den nördlichen Marianen nahmen 848 eingetragene republikanische Wähler an der Vorwahl teil. 740 gaben Mitt Romney ihre Stimme, 53 stimmten für Rick Santorum, 28 für Ron Paul, und 27 entscheiden sich für Newt Gingrich. Insgesamt senden diese beiden Außengebiete 18 Stimmen zur Republican National Convention. Der Katholik Rick Santorum hatte beide Inselterritorien weitgehend links liegen gelassen. Er hatte in einem Telefonkonferenzgespräch versucht, die Unterstützung der drei Superdelegierten Guams zu erlangen, konnte aber nicht punkten, da das Gespräch sich zu einer Entschuldigung für eine Aussage vom Jahresanfang entwickelte, in der er sich dafür augesprochen hatte, liberale Richter nach „Guam oder dergleichen“ zu versetzen. Mitt Romney schickte seinen Sohn Matt nach Guam und in die Nördlichen Marianen, um für ihn die Wahlkampftrommel zu rühren. Der „Saipan Tribune“ zufolge sagte Matt Romney, „es ist wichtig für uns überall hinzugehen, wo wir können, überall, wo die Leute wählen können. Dies hier ist bisher eine der schwerer zu erreichenden Gegenden, aber es ist mir die bislang liebste.“
Auf den Amerikanischen Jungferninseln gewann die Abstimmung in absoluten Wählerstimmen Ron Paul, der 29 Prozent der abgegebenen Stimmen erhielt. Romney folgte mit 26 Prozent auf dem zweiten Platz der Wählergunst. Der Caucus in diesem Außengebiet kam jedoch zu einem anderen Ergebnis: Er gewährte Romney drei Delegierte, Paul einen und bestimmte zwei unverpflichtete Delegierte, von denen einer inzwischen erklärt hat, Romney unterstützen zu wollen. Außerdem ist Romney die Unterstützung von drei Superdelegierten dieses Außengebietes sicher. Bei der Wahl des amerikanischen Präsidenten sind die Bewohner der Außengebiete jedoch nicht wahlberechtigt.
In der vergangenen Woche fand auch in Wyoming ein Caucus statt, bei dem Mitt Romney sieben der zu vergebenen zwölf Delegierten erobern konnte, doch diese werden gemeinsam mit 14 weiteren „at-large“ (also für den gesamten Bundesstaat) zu vergebenden Delegierten erst nach dem Parteitag der Republikanischen Partei in diesem Bundesstaat im April festgelegt. Wyoming hat mit 600.000 die geringste Bevölkerungszahl aller US-Bundesstaaten.
Es wird erwartet, dass sich der fast eindeutige Erfolg Romneys in den Außengebieten positiv auf die nächsten Vorwahlen am 13. März in Mississippi, Alabama, Hawaii und Amerikanisch-Samoa auswirkt. Die Wahlkampfmannschaft Romneys rechnet sich gute Chancen in den beiden konservativen Südstaaten aus, weil sich hier, wie man glaubt, Rick Santorum und Newt Gingrich gegenseitig schwächen. Der ehemalige republikanische Präsidentschaftskandidat und republikanische Senator John McCain, der 2008 Barack Obama bei der Präsidentschaftswahl unterlegen war, wies unterdessen darauf hin, dass der „sehr, sehr schmutzige“ Vorwahlkampf bei den Republikanern dem demokratischen Amtsinhaber Obama zugute komme. „Ich denke, je länger der Aderlass in den Vorwahlen weitergeht, desto schwieriger wird es", sagte McCain. „Jeder Tag der Vorwahl mit gegenseitigen Attacken ist ein verlorener Tag.“
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[Bearbeiten]Quellen
[Bearbeiten]- elections.nytimes.com: „Republican Delegate Count“ (Stand vom 13.03.2012)
- afp.google.com: „Romney claims victory in Guam, Northern Marianas“ (10.03.2012)
- blog.chron.com: „Ron Paul wins popular vote in US Virgin Islands, but Romney dominates the delegates“ (12.03.2012)
- articles.boston.com: „Romney wins in Northern Marianas caucus“ (10.03.2012)
- articles.boston.com: „Romney wins Virgin Islands GOP Caucus“ (10.03.2012)
- chicagotribune.com: „Island territories boost Mitt Romney's delegate total“ (11.03.2012)
- blogs.voanews.com: „Romney Wins Wyoming Republican Caucuses“ (10.03.2012)
- washingtonpost.com: „Romney camp claims victory in Saturday’s delegate count“ (10.03.2012)
- kurier.at: „US-Vorwahlen: Kansas fällt an Santorum“ (11.03.2012)
- theatlantic.com: „Romney's Island Getaway“ (009.03.2012)