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Terroranschlag in Großbritannien vereitelt

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Artikelstatus: Fertig 23:34, 10. Aug. 2006 (CEST)
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Scotland Yard in London

London (Vereinigtes Königreich), 10.08.2006 – Einer Stellungnahme des britischen Innenministers John Reids zufolge, die vom Newsservice des Metropolitan Police Service verbreitet wurde, hat die britische Polizei in Zusammenarbeit mit dem britischen Inlandsgeheimdienst MI5 mehrere Terroranschläge auf Flugzeuge vereitelt, die, wie verlautet, vermutlich von Großbritannien in Richtung der Vereinigten Staaten starten und dann in der Luft zur Explosion gebracht werden sollten.

Neue Sicherheitsbestimmungen für Flüge in Großbritannien
Was ist erlaubt?
  • Reiseunterlagen
  • Geldbörsen
  • Brieftaschen für persönliche Dokumente,
  • verschriebene Medikamente
  • Brillen und Sonnenbrillen
  • Kontaktlinsen
  • Babynahrung, Milch und Reinigungsutensilien.
  • Schlüssel
Was ist nicht erlaubt?
  • Handtaschen und sonstiges nicht oben aufgeführtes Handgepäck
  • nicht sicher identifizierbare Medikamente
  • Brillenetuis
  • Reinigungslösung für Kontaktlinsen
  • Schlüsselanhänger
  • Schlüssel mit elektronischen Türöffner
  • Mobiltelefone, Laptops sowie andere elektronische Geräte

Der Sprengstoff sollte in flüssiger Form per Handgepäck ins Flugzeug geschmuggelt werden. Die Scotland Yard sprach von einem geplanten „Massenmord unvorstellbaren Ausmaßes“. Diese Anschläge konnten laut CNN in einer großen, „monatelang“ vorbereiteten Anti-Terror-Aktion von Polizei und Geheimdiensten vereitelt werden. 25 Tatverdächtige wurden vergangene Nacht festgenommen, inzwischen sind aber vier wieder freigelassen. Die restlichen 21 Personen wurden laut Polizeiangaben hauptsächlich in London, aber auch in Thames Valley und Birmingham festgenommen. Der amerikanische Geheimdienst erklärte, bei dem versuchten Anschlag seien bis zu 50 Personen beteiligt gewesen. Laut Sky News sollten sechs Flugzeuge gesprengt werden, darunter laut CNN Flüge von United, American und Continental Airlines nach New York, Washington und Kalifornien.

Die britische Polizei sprach bei der Festnahme der Verdächtigen von einer Kooperation zwischen britischen und ausländischen Polizeiorganisationen und Geheimdiensten.

Um zwei Uhr heute früh verfügte die Arbeitsgruppe der Polizei für die Analyse terroristischer Gefahren (Joint Terrorism Analysis Centre), die Terrorwarnstufe auf die höchste Stufe zu setzen: „Critical“, was bedeutet, dass die Gefahr von Terroranschlägen akut gegeben ist. Auch wurden die Sicherheitsvorkehrungen an den Flughäfen verstärkt: Handgepäck ist bis auf weiteres – auf Anweisung der britischen Regierung – in Flügen von und nach Großbritannien nicht mehr erlaubt; auch Laptops, Handys, Brillenetuis und MP3-Player dürfen nicht mehr mit an Bord genommen werden. Selbst Babymilch und -nahrung muss vor den Augen der Sicherheitsbeamten von den Passagieren probiert werden. Grund dafür ist die Vermutung, dass die Terroristen versucht haben, Flüssigkeiten an Bord zu schmuggeln, die gemischt einen hochexplosiven Sprengstoff ergeben. Der Flughafen Heathrow wurde teilweise geschlossen. Gleichzeitig verkaufte binnen kürzester Zeit der Eurostar 2.300 Tickets. Die britische Polizei warnte vor schweren Störungen im Flugverkehr, bat aber die Bevölkerung, ihren normalen Tagesgeschäften nachzugehen.

Das FBI hat sich ebenfalls eingeschaltet und will demnächst ein Statement abgeben.

Die Deutsche Lufthansa hatte am Morgen alle Flüge nach Großbritannien bis 14:00 Uhr ausgesetzt. Ryanair setzte rund 100 Flüge aus, darunter auch den Flug Altenburg-London-Stansted. Später gab die Lufthansa bekannt, alle Flüge aus Deutschland zum Londoner Flughafen Heathrow würden bis 20 Uhr gestrichen. 33 Flüge der Airline mit 5.000 Passagieren waren nach laut Auskunft einer Lufthansa-Sprecherin vom Nachmittag davon in Deutschland betroffen. Auch weitere europäische Flugesellschaften strichen Flüge in das Vereinigte Königreich.

Die Sicherheitsmaßnahmen an deutschen Flughäfen wurden durch das Bundesinnenministerium weiter erhöht. Was dies bedeute, wurde nicht erklärt, aber Reisende wurden dazu aufgefordert, frühzeitig bei den Sicherheitskontrollen zu erscheinen.

Die Börse reagierte auf die Nachricht von den geplanten Terroranschlägen mit Kurseinbrüchen. Vor allem British Airways und andere britische Touristikunternehmen waren davon betroffen.

Quellen