Taifun Songda verschont Philippinen
Veröffentlicht: 22:45, 30. Mai 2011 (CEST) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Manila (Philippinen), 30.05.2011 – Taifun Songda, der zweite benannte tropische Wirbelsturm im nordwestlichen Pazifischen Ozean in diesem Jahr, hat beigedreht und den Osten der philippinischen Hauptinsel Luzon nur gestreift. Infolge des Wirbelsturmes starben auf den Philippinen drei Menschen. In der Bicol-Region ertranken ein 70-Jähriger und ein 27-Jähriger Mann in getrennten Zwischenfällen. Das dritte Opfer war ein Bergarbeiter in der Provinz Benguet, der in einem Stollen eingeschlossen wurde und nach über 24 Stunden durch den weiter ansteigenden Wasserstand ertrank. Einige Küstengebiete waren evakuiert worden. Starkregen führte örtlich zu Überschwemmungen und behinderte den Verkehr. Wie Landschaftsminister Proceso Alcala bekanntgab, waren die Schäden in der Landwirtschaft „sehr gering“, da viele Felder bereits abgeerntet seien.
Der Sturm, der den Namen eines Flussarmes des Mekong in Vietnam trägt, zog in der Folge nordwärts und passierte Taiwan an dessen Ostseite, während er die Inseln der japanischen Präfektur Okinawa, die einige hundert Kilometer südlich der japanischen Hauptinseln liegen, überquerte.
Der bisher stärkste Sturm der diesjährigen Taifunsaison gelangte somit über kühleres Wasser, wodurch die Transition in ein außertropisches Frontensystem einsetzte. Den Prognosen zufolge wird der Sturm keine hohen Windgeschwindigkeiten mehr entwickeln, wenn er etwa 150 bis 200 km südlich des havarierten Kernkraftwerkes Fukushima vorüberzieht, möglich sind jedoch starke Niederschläge, auch im Zusammenhang mit dem jahreszeitlich bedingten Südwestmonsun.
Wie die Japan Meteorological Agency (JMA) mitteilte, zogen 2004 acht tropische Stürme über Ostjapan hinweg, vergangenes Jahr kamen zwei Taifune näher als 300 Kilometer an das Kernkraftwerk heran. Die Betreibergesellschaft Tokyo Electric Power Co. (Tepco) will bis zum Oktober eine Abdeckung über beschädigte Reaktorgebäude fertigstellen. Takeo Iwamoto, ein Sprecher von Tepco, bestätigte in einem Telefoninterview, dass man zwar Maßnahmen wegen des Taifuns überlege, konnte jedoch keine detaillierteren Absichten bekanntgeben. Tepco ist seit dem Unglück wegen seiner Informationspolitik in die Kritik geraten.
Auch nach dem Abzug von Chedeng, wie der Taifun von der philippinischen Meteorologiebehörde PAGASA getauft wurde, kam es auf Luzon und im Westen von Visayas noch zu erheblichen Niederschlägen. Der Wetterdienst warnte deswegen auch weiterhin vor Sturzfluten, Überschwemmungen und Erdrutschen. Für dieses Jahr geht PAGASA davon aus, dass 18 bis 21 tropische Wirbelstürme Auswirkungen auf den Inselstaat haben würden. Für den Monat Juni rechnet die Behörde mit drei solchen Wetterereignissen. Aufgrund von tropischen Wirbelstürmen kommen jedes Jahr zahlreiche Bewohner Ostasiens und Südostasiens um.
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Quellen
- newsinfo.inquirer.net: „Chedeng exits but rains continue to fall“ (28.05.2011)
- bloomberg.com: „Typhoon Strengthens, May Hit Fukushima Nuke Plant“ (28.05.2011)
- philstar.com: „(UPDATE) 'Chedeng' exits Philippines, leaves 3 dead“ (28.05.2011)