Staatsstreich in Togo
Artikelstatus: Fertig Bitte keine weiteren inhaltlichen Veränderungen vornehmen, sondern einen Folgeartikel schreiben. |
Lomé (Togo), 06.02.2005 – Nach dem Tod des togolesischen Staatspräsidenten Gnassingbé Eyadéma hat die Armee am 6. Februar 2005 Eyadémas Sohn Faure Gnassingbé, den bisherigen Minister für Bergbau und Telekommunikation, zu dessen Nachfolger ernannt.
Der Kommissionspräsident der Afrikanischen Union (AU), Alpha Omar Konaré, nannte dies einen „Militärputsch“. Zudem regte ein Sprecher der Afrikanischen Union die Einberufung einer westafrikanischen Gipfelkonferenz zu den Vorfällen in Togo an. Generalstabschef Zakari Nandja erklärte hingegen, damit solle ein Machtvakuum vermieden werden.
Die Grenzen des Landes werden bis auf weiteres geschlossen, kündigte die Regierung in Lomé an. Nach dem Tod des Staatschefs müsste laut Verfassung der Parlamentspräsident übergangsweise das Präsidentenamt übernehmen. Binnen 60 Tagen müssen danach Präsidentschaftswahlen organisiert werden. Der Parlamentspräsident befand sich zum Todeszeitpunkt des Präsidenten nicht in Togo. Weil die Grenzen des Landes geschlossen waren, musste er auf dem Rückflug nach Togo in Benin zwischenlanden.
Eyadéma war der dienstälteste Staatsführer Afrikas. Er war 1967 selbst durch einen Putsch an die Macht gekommen. Als Todesursache des 67-jährigen Politikers wurde ein Herzinfarkt angegeben.