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Seeschnecken: Sex ist eine Kostenfrage

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Eine Seeschnecke von der Gattung „Syphonota geographica“. Die untersuchten Tiere waren von der Gattung „Chelidonura hirundinina“.

Tübingen (Deutschland), 11.10.2005 – Ein Forscherteam der Universität Tübingen hat herausgefunden, dass bei der Meeresschnecke „Chelidonura hirundinina“ der Kampf der Geschlechter herrscht.

Der männliche Part beim Sex ist anstrengender, da ein großer Energieaufwand bei der Produktion von Sperma entsteht und dieses sehr wertvoll ist. Um sich vor dem Geschlechtsverkehr den Streit, wer welche Partnerrolle übernehmen darf, zu sparen, haben die Zwitterwesen eine strategische Lösung gefunden: Der Sex funktioniert nur mit gleichwertigem Aufwand.

Beide Schnecken müssen dieselbe Menge Sperma produzieren und an ihren Geschlechtspartner abgeben. Wird eine Schnecke beim Schummeln erwischt, wird sie von dem Partner durch sofortigen Sexabbruch bestraft.

Wissenschaftler stellten schon vor 20 Jahren die Theorie auf, dass der Handel mit Sperma bei Zwittern auf Gegenseitigkeit beruht. Nun ist es Nils Anthes und seinen Kollegen erstmals gelungen, diese These zu belegen. Sie beobachteten 200 Meeresschnecken und ihr Paarungsverhalten. Bei 50 Schnecken haben sie die Spermaproduktion allerdings unterbunden, so dass die Tiere zwar zu einer Erektion, aber nicht zur Abgabe der Fruchtbarkeitsflüssigkeit in der Lage waren. Diese „beeinträchtigten“ Schnecken wurden dann sogleich von ihrem Partner mit dem Sexstopp bestraft.

Quellen