Roman Herzog, ehemaliger deutscher Präsident stirbt, 82 Jahre alt
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Berlin (Deutschland), 11.01.2017 – Roman Herzog, der siebte Präsident von Deutschland, der von 1994 bis 1999 im Amt war, starb gestern, bestätigte der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck.
Geboren am 5. April 1934 in Landshut, Bayern, studierte Herzog an der Universität München Rechtswissenschaften. Sein Vater arbeitete in einer Schnupftabakfabrik. Herzog trat 1970 der Christlich Demokratischen Union (CDU) bei.
Herzog wurde 1973 vom Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz zum Staatssekretär ernannt. Ab 1983 diente er als Richter im Bundesverfassungsgericht. Er wurde 1987 zum obersten Richter dieses Bundesgerichts befördert.
Vier Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde Herzog 1994 zum Präsidenten des Landes gewählt, obwohl er der zweite Wahlkandidat der CDU war. Nach der Wahl sagte Herzog: „Ich werde mein Bestes geben, diese Verwaltung so zu führen, dass Sie es nicht bereuen werden, mir nicht Ihr Votum gegeben zu haben.“ Herzog erkannte, dass sich die deutsche Reformation nach der Wiedervereinigung verzögerte. Deutschland stand in den 1990er Jahren mit Wirtschaftskrisen konfrontiert. Der Präsident sagte: „Der Pessimismus ist in unserem Land eine normale Denkweise geworden. Wer große Reformen verzögern oder verhindern will, muss sich bewusst sein, dass unsere Nation dafür einen hohen Preis zahlen wird.“ Im Jahre 1994 besuchte Herzog Polen zum 50. Jahrestag des Warschauer Aufstandes. Am 1. August 1994 suchte er Vergebung des polnischen Volkes in Warschau und sagte: „Ich bitte um Vergebung für alles, was Ihnen von Deutschland angetan wurde“. Herzog erklärte den 27. Januar zum jährlichen Gedenktag für die Opfer des Nazi-Holocausts. Am 27. Januar 1945 wurde das Todeslager in Auschwitz befreit. Herzog wird nach der Wirtschaftskrise und der Reformation die Verbesserung Deutschlands gutgeschrieben. Am 1. April 1998 sagte er, „durch Deutschland muss ein Ruck gehen“, als die deutsche Wirtschaft zum Erliegen kam.
Johannes Rau folgte 1999 Herzog. Im Ruhestand sagte Herzog: „Ich bin nur im Ruhestand aus dem Amt und nicht im Ruhestand aus dem Leben“. Im Jahr 2015 nahm er an der Beerdigung von Richard von Weizsäcker, der als Präsident von Deutschland diente, bevor Herzog ihm folgte. Herzog wird von seiner zweiten Frau überlebt.